DER KRIEG

[Aguara]

Âsráy landete in einem großen Baum, als Phönix war es sehr viel Bequemer im Wald zu schlafen als wenn sie sich zurück in einen Menschen verwandeln würde. Sie spürte das auch dieser Drache im Wald war, doch würde sie sich ihm nicht weiter nähern.

[Araklia]

Resjan rauchte seine Pfeife. Früher hatte er dies nie getan, aber sein Großvater hatte ihm zu seiner Abreise eine geschenkt. Sein Fuß wippte im Takt einer unbekannten Melodie, während der Rauch in die sternklare Nacht aufstieg. Aus Langeweile ließ er die kleinen Funken wie Glühwürmchen herumsausen. Seine Waffe Deja lag zu seinen Füßen und sah aus wie ein langer Stein.
Der junge Mann legte den Kopf in den Nacken und pustete einen Rauchring, der nach wenigen Momenten sofort verschwand. Schließlich ging die Glut in der Pfeife aus, aber der würzige und fremde Geruch blieb wie eine Klette in der Luft hängen. Resjan gähnte tief, streckte sich und stand auf. Er hatte keine Lust zu schlafen, dafür war die Nacht zu schön und die Stimmung zu traurig. Er konnte es spüren. Der ganze Wald weinte. Die Flammen der Seelen flackerten unruhig auf.
Auch er war betroffen. Seine Großmutter hatte es ihm schon immer einhämmern wollen, was es heißt auf die Natur zu hören. Damals verstand er nicht, doch jetzt, so fern der friedlichen Heimat...
Er schüttelte den Kopf, atmete die kühle Luft tief ein und stiefelte weiter.

[Dretanor]

Tief in diesem Waldstück schreckte Aschal aus seiner Meditation. Hatte er ein lautes Brüllen gehört? Jetzt war wieder alles ruhig. In seinem Innern warf sich die Magie gegen die Fesseln. Der Meditationszyklus war noch nicht abgeschlossen. Aschal machte es sich auf der Astgabel wieder bequem und versetzte sich wieder in tiefe Trance. Diesmal würde er sich nicht so einfach aus der Ruhe bringen lassen.

[Felicia Crow]

Sayo blieb auf ihrem Ast sitzen und beobachtete das Feuer. Es beruhigte sie auch wenn sie nicht wusste warum.

[Aguara]

Âsráy wurde aus ihrem leichten schlaf geweckt als sie hörte wie jemand durch den Wald lief. Als sie sich umsah erkannte sie in der Dunkelheit einen Menschen der unter dem Baum lang ging auf dem sie saß. Sie spürte sofort das Feuer das in ihm lebte und das machte sie neugierig. Ein Phönix war er nicht, das hätte sie sonst sofort gemerkt daher wunderte es sie noch mehr das er eine so mächtige innere Flamme besaß. Sie sprang von dem Baum und segelte leicht zum Erdboden. Sie wollte wissen was er war und da ihr das Feuer in ihm sowieso nichts anhaben konnte war sie umso neugieriger.

[Araklia]

Der feine Duft, von dem Zeug das er rauchte, hing immer noch an ihm. Aber das störte Resjan kein bisschen. Er liebte es sogar. Es erinnerte ihn an Zuhause, an seine Familie. Er steckte sich den kleinen Finger in die Nase, zog seine Waffe vom Rücken und stützte sich auf diese ab.

[Aguara]

Sie folgte ihm weiter, selbst als er stehen blieb. Während sie auf ihn zuging verwandelte sie sich zurück und mussterte ihn mit ihren roten Augen.

[Araklia]

Resjan drehte sich nicht um.
"Wie ein Phönix stehe ich wieder auf,
aus der Asche neu geboren,
das Leben nimmt wieder seinen Lauf,
ihm hab ich mich verschworen."
Nun drehte er sich um. "Seit Generationen sieht man den Phönix als den wahren Meister des Feuers. Wir lernten von ihm und nutzten seine Macht weiße... Ich hätte nie gedacht, in einer solch traurigen Gegend einen Phönix anzutreffen."

[Aguara]

"Ein Phönix würde in normalen Umständen solch einen Ort auch nie betreten". Erklärte sie und mussterte ihn von oben bis unten. "Außerdem ist es sowieso sehr unwahrscheinlich das ein Mensch je einen Phönix zu Gesicht bekommt, ihr habt also großes Glück". Fügte sie noch mit einem lächeln hinzu.

[Felicia Crow]

Erst als das Feuer heruntergebrannt war verließ Sayo ihren Platz und flog in den nahen Wald. Nach nur kurzem Flug entdeckte sie den Drachen wieder. Er war freundlich zu ihr gewesen, obwohl er gar nicht wusste, dass sie eigentlich ein Mensch war...mehr oder weniger. Sie verwandelte sich zurück und setzte sich dann an einen Baumstamm gelehnt hin. Sie ließ ihre Sinne umherschweifen und entdeckte noch zwei Gestalten. Die eine war der Phönix, die andere ein Mensch, wenn auch ein besonderer. Trotzdem blieb sie sitzen. Sie wollte sich nach dem langen Flug von heute etwas ausruhen. Für einen Moment strich sie ihr Haar aus dem Gesicht um die kühlte Luft auf ihrer Stirn zu spüren. Dann ließ sie ihre Haare wieder fallen und verdeckte somit wieder die beiden schwarzen Löcher, in denen bei den meisten Wesen die Augen saßen.

[Araklia]

"Ich weiß.", er erwiderte ihr Lächeln und verbeugte sich dann tief. "Es ist mir eine große Ehre. Doch glaube ich, dass meine Chance auf einen Phönix zu treffen größer ist, als das von anderen Menschen. Denn schließlich steht ihr vor mir. Was ist der Anlass, weswegen ihr mir gefolgt seid?"
Resjan griff auf alle Höflichkeitsregeln zurück, die ihm seine Tante beigebracht hatte. Schließlich wollte er es sich nicht mit solch einem Wesen verderben.

[Aguara]

"Ich habe eure innere Flamme gespürt, ich musste einfach wissen was für ein Mensch solch eine starke Flamme besitzt". Erklärte sie und trat noch etwas auf ihn zu.

[Araklia]

"Welch ein Kompliment. Und das auch noch von einem wahrhaftigen Phönix. Ich danke sehr.", er verbeugte sich wieder. Resjan wusste nicht, dass er solch eine innere Flamme besaß, sodass sogar Phönixe neugierig wurden. Er spürte alles. Nur sich selbst nicht. "Mein Name lautet Resjan."

[Aguara]

"Ich bin Âsráy". Stellte sie sich vor und verbeugte sich leicht. "Nun Resjan warum seit ihr denn in solch einer Gegend unterwegs"? Fragte sie und mussterte ihn lächelnd.

[Araklia]

"Ich wollte etwas von der Welt sehen, da mir niemand im Dorf etwas darüber erzählen konnte..." Er senkte den Kopf. "...aber ich weiß immer noch nicht, was hier los ist... Ich spüre immer nur diese tiefe Traurigkeit..."