DER KRIEG

[Dretanor]

Aschal folgte den andern und trat schließlich in das Lokal. Der Geruch von schalem Bier hieng in der Luft. Aschals Nase meldete ihm, das in der Küche wohl ein großer Topf mit Eintopf auf dem Feuer brodelte. Mit einem lautem Brummen in der Magengegend trat Aschal an den Tresen, wo sich der Gastwirt Mühe gab den dürren Fremden zu ignorieren. Die Gäste des Lokals schauten ihn finster an, doch Aschals Magen kannte keine Fremdenfeindlichkeit. "He Sie! Ich hätte gern fünf Portionen Eintopf, bitte." Der Wirt schaute von dem Glas auf, das er gerade poliert hatte. "Hier gibt es keinen Eintopf.", brummte er. Aschal ließ sich nicht entmutigen. "Dann hätte ich gern eine Suppe." "Hier gibt es auch keine Suppe" "Habt ihr wenigstens ein Stück Brot?" "Nein Brot gibts hier auch nicht." Aschal zeigte auf einige Gäste deren Schüsseln mit Eintopf gefüllt waren. "Dann hätte ich gerne das was diese Leute da essen." Der Wirt schaute ihn mit feindlich blitzenden Augen an. "Hast du es immernoch nicht kappiert. Das sind Freunde des Hauses. Sie haben das Privileg einer erweiterten Speisekarte." "Was enthält denn die Speisekarte für die Leute die keine Freunde des Hauses sind?" Der Wirt zog einen langen stabil wirkenden Knüppel unter dem Tresen hervor. "Das da!"

[Aguara]

Es war für sie auf dem Dach des Wirtshauses nicht zu überhören was der Wirt dort sagte, da das Dach an so manchen stellen ziemlich kaputt war. Mit ihrem Blick fixierte sie den Knüppel der kurzer Hand feuer fing. Sie verwandelte sich zurück und sprang durch ein größeres Loch im Dach in den Raum. Sie kam geschickt neben der Theke auf und mussterte in Mann mit ihren Robinroten Augen. "Ich neige eigentlich nicht zu so etwas, aber solltest du noch einmal jemandem von meinen Gefährten drohen wird dein drecksloch hier genauso schnell verbrennen wie das stöckchen was du da eben noch hattest"! Erklärte sie und sah ihm in die Augen. "Und jetzt hätten wir gerne etwas Eintopf"! Fügte sie noch hinzu und sah dann zu Aschal.

[Araklia]

Resjan drehte sich kurz zu dem haus um, runzelte die Stirn und beugte sich wieder über sein Blatt. "Die machen aber einen Tumult. Mal sehen, ob noch etwas abfackelt..."

[Felicia Crow]

Sayo hatte sich wieder in eine Krähe verwandelt und dem ganzen von ihrem Platz am Dach aus schweigend zugesehen. Sie hatte zwar etwas Hunger, doch wollte sie nicht unbedingt zwischen die Fronten geraten. In ihrer Heimat kannte man Streit genauso wenig wie Hass. Sicher, auch bei ihr gab es hier und da Meinungsverschiedenheiten, doch nie wirklich Streit oder gar Kämpfe. Sie konnte sich zwar wehren, doch wollte sie sich in den Streit unter ihr dann doch nicht einmischen.

[Zen Yang]

Levit musste sich anstrengen nicht laut zu werden als er sagte "In deinen Loch brennt bestimmt ne menge gut und bestimmt schmeckt du besser als dein Eintopf. Also wenn es dir nichts ausmachst würde es mich freuend wenn du meine Kameraden bedienen würdest, da ich ansonsten für nichts garantieren kann. Natürlich können wir auch Zahlen." als er das sagte war sein gesichtsausdruck düster und seine Stimme bestimmend.

[Dretanor]

Angesichts solcher Machtdemonstrationen traten dem Wirt einzelne Schweißperlen auf die Stirn. "Natürlich, werte Herren. Ich werde euch sogleich bedienen.", stammelte er und verschwand in die Küche. Aschal runzelte die Stirn. Mochten die Menschen hier in der Gegend keine Fremden? Lange würde der Frieden nicht halten. Die Gewaltbereitschaft der Gäste wurde nur durch die Furch vor Levit und den Anderen gebremmst. Einige von ihnen hatten Schwerter umgürtet. Wenn sich eine Gelegenheit ergab würden sie zuschlagen. Was war nur in dieser Stadt geschehen, dass sie Fremden so begegnete. Der Wirt kam wieder und brachte die Schüsseln mit dem Eintopf. Aschals Magen löschte schnell die argwönischen Gedanken aus und ließ Aschal den zähen Brei in sich hinein schaufeln. Was Aschal nicht bemerkte war ein hinterlistiges Blitzen in den Augen des Wirtes, das auf nichts Gutes erahnen ließ.

[Araklia]

Resjan gähnte, wurde aber von dem Geruch des Eintopfes schließlich ins Haus gelockt. Neugierig betrachtete er das Essen. "Na, ich weiß nicht... da sieht sogar mein Hexenwerk besser aus...", meinte er mit hochgezogenen Augenbrauen und matschte mit dem Löffel herum. "Wie kannst du nur soetwas so herunterschlingen?", wande er sich an Aschal und spielte weiter mit dem Essen. "Das ist doch noch völlig roh."
Er hielt seine Pfeife darunter, ehe eine Flamme hervorschoss und die Schüssel schwarz verfärbte. Der Eintopf an sich blubberte nun wie ein Moor. Scheinbar immer noch unzufrieden rührte Resjan weiter und schnüffelte daran. "Irgendetwas... stimmt da noch nicht... Pfeffer? Chili? Oder vielleicht...?"

[Dretanor]

Aschal blickte kurz von seiner Schüssel auf. "Weil ich Hunger habe. Warum denn sonst?", sprachs und wandte sich wieder der Schüssel zu, die auch schon nach ein paar Momenten leer war. Schnell bestellte Aschal Nachschub. Sein Magen knurrte immer noch. Als er sah wie Resjan über seinem Essen räzelte, zog er ein paar Blätter aus den Taschen seiner Kutte hervor. "Versuchs doch mal hiermit. Nennt sich Würzblatt oder auch Herba Condimentum. Soll selbst das fadeste Essen der Welt in eine kulinarische Entdeckung machen. So stehts zumindest im Pflanzenerkennungsbuch. Habs nie selbst ausprobiert. Habs halt gesammelt, weil ichs für ein gutes Tauschobjekt hielt."

[Araklia]

"Oh, klingt sehr interessant!", meinte Resjan, nahm die Blätter und drückte dafür Aschal einen goldenen Ring in die Hand. Dann warf er das Gwürz in den Eintopf, rührte ein wenig und schlürfte dann. "Mh... schmeckt besser als es riecht! Und dieses leicht verkohlte gibt bringt den Geschmack des Herba Coloradium zur Geltung!"

[Aguara]

Âsráy mussterte den Brei der ihnen dort aufgetischt wurde. "Ich bediene mich lieber meines Proviantes, du kannst meine Schüssel gerne haben"! Erklärte sie und schob diese zu Aschal hinüber.

[Dretanor]

Aschal Magen knurrte kurz auf, als sich Aschal auf seine zweite Portion Eintopf stürtzte. "Danke. Sie sind zu nett."

[Aguara]

"Nenn mich Âsráy"! Sagte sie und lächelte ihn dann an.

[Dretanor]

"Es freut mich eure Bekanntschaft zu machen, werte Âsráy." Als er sah dass sie ihn anlächelte, lächelte er etwas schüchtern zurück. "Wie ihr wisst ist mein Name Aschal. Eigentlich Archanistrus Aschaltan Osnidur, doch seit es meinen Orden nicht mehr gibt, hat das wohl keine Bedeutung mehr." Aschals Magen begann wieder zu knurren. "Bitte, verzeiht. Mein Magen ruft" Aschal wandte sich wieder der dickflüssigen Masse zu, die vor ihm stand.

[Aguara]

Âsráy lächelte und setzte sich auf einen Barhocker, so langsam verlor sie die Scheu vor den anderen. Auch wenn ihr dieses Wehreinhorn doch ein wenig unheimlich war. Noch bis vor ein paar Monaten kannte sie keine anderen Geschöpfe außer ihrer Artgenossen und nun so viele verschiedene auf einmal.

[Dretanor]

Als die vierte Schüssel Eintopf sich leerte, wurde das Knurren von Aschals Magen etwas weniger und nach der fünften Schüssel hörte es schließlich ganz aus. Zufrieden lehnte er sich zurück und schaute sich in der Kneipe um.Die meisten Gäste hatten sich über ihre Mahlzeit oder einen Humpen Bier gebeugt und wiedmeten sich dem Genuss selbiger. Ein paar Gestalten in der Ecke des Schankraums blickten jedoch mit düsteren Blicken zu Gefährten. Sie mussten erst kürzlich eingetroffen sein. Als er das letzte mal umgeschaut hatte, waren sie noch nicht da gewesen. Ihre dunkle Kleidung war eindeutig aus besserem Material hergestellt, als das es sich die normalen Bürger dieser Stadt hätten leisten können. Die breitkrempigen Hüte hatten sie tief ins Gesicht geschoben, sodass man ihre Gesichter kaum erkennen konnte. Jeder hatte ein großes Schwert umgegürtet. Diese Schwerter würden so schnell an keinem Panzer halt machen, das konnte man deutlich sehen. Ihre Statur schien durchtrainiert und gelenkig. Mit diesen Kerlen war nicht gut Kirschen essen, das spürte Aschal sofort. Die Gestalten streckten die Köpfe über einem dunklen Gegenstand zusammen, den einer in der Hand hielt. Aschal spürte das Magie am Werk war. Die ganze Sache schien ihm nicht Geheuer. Mit ein paar versteckten Gesten machte er seine Gefärten auf sie aufmerksam und flüsterte: "Ich würde hier schnellstens verschwinden. Was auch immer dies Kerle da tun, es ist todsicher nichts Gutes und ich habe eigentlich nicht vor es herauszufinden."