Drakostrana - Ein Land der Drachenreiter

Rollenspiele von und mit Drachen in den meisten Haupt- und Nebenrollen

Moderator: Plexsus

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Trelic
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Re: Drakostrana - Ein Land der Drachenreiter

Beitrag von Trelic »

Damon hatte sich ihren Wutausbruch belustigt durch Irina angehört, welche ihn immer mit dem lager verband. Außerdem konnte er so auf einige nette Möglichkeiten zurückgreifen, die er ohne die direkte Verbindung nicht hatte.
Schnell war er beim Lager der Feine angekommen und beobachtete deren Versuch, die Verletzen wieder auf die Beine zu kriegen und die großen Waffen wieder einsatzbereit zu kriegen.
Er teilte seine Beobachtungen Irina mit, die ebenso aus seinen Augen sehen konnte und hielt sich versteckt auf einem Baum, verschmolz geradezu mit der Dunkelheit in der Krone, sodass er unentdeckt blieb und wartete weiter ab.

Irina hatte der Ausführung gelauscht, bevor sie Rianna antwortete. Es wunderte sie nicht, dass sie eine so schlechte Meinung von Damon hatte, denn er wirkte immer sehr kalt und überheblich, die perfekte Killermaschine.
"Ich glaube, dass deine Kindheit nicht sehr einfach war. Wir wissen von den Vorurteilen der Elfen gegenüber Halbblütern, doch wir sind nicht die Monster die du in uns Drachen und unseren Reitern siehst. Damon hatte keine bessere Kindheit als du und hat gelernt für sich einzustehen und sich nicht immer in Ausflüchten zu verstecken. Und er hat gelernt selbst zu Entscheiden was für IHN richtig und falsch ist, und wir leben danach, wir bereuen nichts.
Doch die skrupellosen Mörder, die du in uns allen siehst sind wir nicht. Wir töten um zu Retten, um zu Beschützen. Genau wie die Mutter dieses Welpen versuchte dich zu verletzen, um ihr Junges zu Schützen.
Doch wir haben schon genug gesehen, gerade Damon und ich, wo wir nicht in der Schule ausgebildet wurden, um unsere Feinde niemals zu unterschätzen. Sie töten die Drachen skrupellos, und ihre Reiter foltern sie, bis sie alle Informationen haben, um uns alle zu vernichten, und sie haben kein Mitleid, nur weil ihr jung und unerfahren seid." Irinas Stimme war sehr klar und klang sanft, als sie aus ruhigen Augen die junge Halbelfe ansah. Sie strahlte eine Weisheit aus, die sie in ihren jungen Jahren nicht haben sollte.
Danach sprach sie laut an Asari und Dys, ließ aber auch die andren diese Informationen zuteil werden.
"Sie sind gerade wieder am Aufbau der Waffen, und die Greifenreiter werden zum Morgengrauen hier sein, danach greifen sie an."
Diesmal war ihre Stimme sachlich und frei von Gefühlen. Sie ließ unausgesprochen, dass sie alle rasten mussten, bis sie wieder aufbrachen.
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Lucerias
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Re: Drakostrana - Ein Land der Drachenreiter

Beitrag von Lucerias »

War das jetzt endlich die letzte schlechte Persönlichkeitsanalyse für heute? Ja? Danke. Wenn das so weiterging, würde Rianna noch explodieren. Was für eine Leistung... und dabei sind wir noch nicht mal an der Schule angekommen. Die Halbelfe hatte während der ganzen Zeit stur auf die Wiese gestarrt und sich kein bisschen bewegt. Sie fühlte sich einfach nur traurig und wütend... und vollkommen missverstanden.

Ja toll. Damon durfte also entscheiden, was richtig und was falsch war. Da hatte keiner ein Problem damit. Aber wenn sie selber das tat - und eben dieses Gekämpfe als falsch empfand – ja, dann wurde sie von allen Seiten angemeckert und kritisiert, dann versuchte jeder mit Gewalt sie vom Gegenteil zu überzeugen. 'Uh, hör auf dich so anzustellen.' 'Versteck dich nicht hinter Ausflüchten.' 'Bla. Bla.' Jaaa klaaaar... ich sag das ja alles nur weil ich ne Ausrede brauche... weil ich in Wirklichkeit zu faul bin... weil ich ja nur ein dummes Kind bin, das man ja nicht ernst nehmen muss, das nicht weiß wovon es redet, das nicht in der Lage ist irgendwas allein hinzukriegen und das man mit genügend Druck in jede beliebige Richtung verbiegen kann... Bei dem Gedanken schnaubte sie leise. Meine Güte, glauben die das wirklich? Das ich nur ein geistig behindertes Kind bin, das faul und blöd ist und nach Ausreden sucht? Haben die ihre Meinung übers Töten schon dermaßen verinnerlicht, dass sie sich gar nicht mehr vorstellen können, jemand hätte eine andere Ansicht dazu? So sah es zumindest aus. Warum sonst redeten alle so hartnäckig auf sie ein?
Pure Fairness in Aktion. Gleichberechtigung erfreute sie doch immer wieder.
Natürlich darf ich eine eigene Meinung haben. Solang es die richtige Meinung ist, versteht sich.
Und ihre Meinung... ihr Herz sagte Rianna einfach, dass es falsch war. Auch wenn diese Horrorgeschichten stimmten, wovon sie jetzt einfach mal ausging. Dadurch fühlte es sich trotzdem nicht richtiger an. Davon würde sie trotzdem keine Begeisterung empfinden, kein Gefühl gerade 'ein Monster' getötet zu haben. Was die andern davon hielten war deren Sache, sicher. Sie sprach für sich selbst, und sie fand es einfach nur falsch. Jeder musste mit dem leben was er tat. Wenn die das so konnten, fein. Sollten sie das doch. Aber ob Rianna das auch selbst konnte, wenn sie tatsächlich mal Blut an den Händen kleben hatte... vielleicht einem Kind seine Eltern genommen hatte, oder einer Mutter ihr Kind... jeder war selbst für das verantwortlich was er tat. Würde es sie dann auf ewig verfolgen...? Würde sie sich dann stets fragen, ob es nicht auch anders gegangen wäre, wenn sie besser aufgepasst und mehr nachgedacht hätte? Das war das, wovor sie Angst hatte. Von den eigenen Taten verfolgt zu werden. Ja... ein Gewissen IST eine Schwäche. Und Mitgefühl auch. Kaum merklich schüttelte Rianna den Kopf. Genau wie eine eigene Meinung. Alles nur Blödsinn, der mich irgendwann umbringen wird. Hör einfach auf die... denk nicht nach bevor du jemanden umlegst. Tu's einfach wenn sie das sagen. Davon wird ganz bestimmt alles besser werden... die sagen das ja alle. Dann muss es ja stimmen.
Die Feinde mussten ja irgendwann mal 'leer werden', oder nicht?

Nein, würden sie nicht. Je mehr Gewalt es gab, desto mehr Argumente lieferte es ihnen doch, um neue Leute auf ihre Seite zu ziehen. Gewalt schafft Gegengewalt, so war es doch?

Ob das auch schon mal jemand aus einem anderen Blickwinkel betrachtet hatte?

In einer Schlacht gab es keine Sieger. Nur Überlebende. Nur Verlierer, auf beiden Seiten. Die dann umso verbissener kämpften, um ihre Verluste zu rächen.
Auf die Art würde es nie ein Ende geben.

Solange nie jemand bereit war einen anderen Weg zu gehen - jemand von beiden Seiten - würde sich nie etwas ändern.


Wie gern würde sie mit Sturmschwinge über all das reden, er war der einzige hier der sie Ernst nehmen würde und ihre Worte nicht einfach mit einem 'ach, stell dich nicht so an, versteck dich nicht hinter Ausreden und hör gefälligst auf das was wir Unfehlbaren sagen, du kleines Baby' abtun würde. Vielleicht würde er sie verstehen. Oder sie auf andere Gedanken bringen... Aber aufwecken wollte sie ihn auch nicht deswegen... wenn sie hier wieder weg wollten, brauchte er etwas Ruhe. Und überhaupt... Ist ja auch nicht so wichtig... vielleicht sollte ich ihn damit auch gar nicht nerven... Nachdenklich betrachtete sie seine schlafende Gestalt, schüttelte nach einer Weile den Kopf und starrte wieder auf den Boden. Ist ja irgendwie nur mein Problem, dass ich offensichtlich einen Dachschaden habe. Dann muss ich ja auch allein damit fertig werden, oder?



Langsam begann Rianna zu verstehen, warum sich die Elfen des Waldes von der gesamten restlichen Welt abgesondert hatten und sich einen Dreck um die Belange anderer Völker scherten.
Sie sah, was ihnen damit erspart blieb.



(wäre übrigens sehr verbunden, wenn wir dann man zur Schule weiter könnten...)
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Aguara
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Re: Drakostrana - Ein Land der Drachenreiter

Beitrag von Aguara »

(sorry das ich so lange nit geschrieben hab, war bissl viel los bei mir die letzte zeit..)

Asari sah in die Richtung des Kampffeldes. "Wir sollten in der Nacht aufbrechen, dann sehen sie uns nicht so schnell". Erklärte sie und sah Irina an.
Die Erklärungen der jungen Elfe hörte sie sich an, kommentierte sie jedoch nicht. Jeder hatte seine ansichten, auch sie hasste es andere zu töten doch um Dyserios und die anderen Drachen zu schützen würde sie jeder Zeit kämpfen egal gegen wen.
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Trelic
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Re: Drakostrana - Ein Land der Drachenreiter

Beitrag von Trelic »

Irina hatte nur ruhig die Worte der Halbelfe gehört, und schwieg wie auch ihre Freunde. Auch Damon hatte es gehört, und sie spürte seine Gefühle, ehe er sie wieder verbarg.
Die Drachin nickte und rollte sich ein, um ebenfalls etwas zu schlafen, während ihr Reiter wach blieb.

Etwa zwei Stunden vor Morgengrauen kehrte Damon wie ein Schatten zu der Gruppe zurück. Er sprach nicht, schien auch nicht sonderlich müde zu sein, als er mit einigen Pflanzen im Lager auftauchte, die sie unterwegs essen konnten, zumindest die Zweibeiner unter ihnen.
Die Nacht war ruhig verlaufen, und die Gegner waren gerade an den Abschließenden Reparaturen angekommen, ehe sie bald aufbrechen konnte.
Damon wirkte generell sehr verschwiegen, als er alle mit einer sachten Geste leise weckte und dann auf seinen Drachen aufstieg, ehe er auf die anderen wartete und dann gemeinsam mit ihnen losflog. Gerade hatte er einfach keine Lust darauf zu sprechen, hing immer noch zu tief in seiner Vergangenheit.
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Yosemite
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Re: Drakostrana - Ein Land der Drachenreiter

Beitrag von Yosemite »

Sturmschwinge hatte in seiner Erschöpfung beim Schlafen nichts von alledem mitbekommen. Als Daemon sie weckte, fühlte er sich jedoch wieder frisch und ausgeruht, auch wenn er einen leichten Muskelkater in seiner Flugmuskulatur spürte als er die Flügel bewegte. Er gähnte ausgiebig und streckte sich, dann sah er zu Rianna. Sie hatte ihren Geist vor ihm abgeschirmt, aber er konnte an ihrer Miene dennoch erkennen, daß sie über irgendetwas betrübt oder zumindest aufgewühlt war. >Was ist denn los? Habe ich irgendetwas verschlafen? Warum weckst du mich denn nicht, wenn du Probleme welcher Art auch immer hast? Du weißt doch, daß ich jederzeit für dich da bin.<
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Lucerias
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Re: Drakostrana - Ein Land der Drachenreiter

Beitrag von Lucerias »

Rianna hatte in dieser Nacht fast überhaupt nicht geschlafen. Trotzdem war sie sofort hellwach und einsatzbereit, als Damon sie wecken kam. Ihre Mine war kalt wie Eis und sie war heilfroh, dass der Elf sofort wieder weiter zu Irina ging. Ah, heute mal keine schlauen Ratschläge, Meister Allwissend? Sehr gut.
Ohne die restliche Gruppe eines Blickes zu würdigen, machte sich die Halbelfe für die Abreise fertig. Sie wollte nicht reden. Nicht mit denen.

>War nicht so wichtig< meinte sie bemüht gelassen. In Wahrheit ärgerte es sie immer noch ganz gewaltig. Dabei ging es ihr weniger darum, dass die andern das Ganze eben anders sahen, sondern darum, dass sie sie alle unbedingt mit allen möglichen Mitteln von ihrer Sichtweise überzeugen wollten. >Nur eine Meinungsverschiedenheit zwischen mir und... allen andern.< Soviel zum Thema Gehirnwäsche. Wenn das jetzt wieder losging, wenn einer von diesen Idioten schon wieder der Meinung war, hier jetzt einen überfürsorglichen, bemutternden 'Guten Rat' loswerden zu müssen, dann... könnte es durchaus passieren, dass Rianna endgültig ausrastete. >Vielleicht können wir später mal drüber reden... wenn wir unter uns sind.< Dabei spitzte sie kurz mit finsterem Blick zu ihren Mitreisenden hinüber. Sie traute ihnen nach wie vor überhaupt nicht – und wenn das wirklich alles Gedankenleser waren, so wie die sich gestern aufgespielt hatten, dann könnte sie nicht mal mehr guten Gewissens mit Sturmschwinge reden, aus Furcht jemand Unbefugtes könnte mithören und der ganze Blödsinn wieder von vorne losgehen.

Rianna seufzte und stieg wieder auf ihren Drachen. Die Reise Richtung Gefängnis ging weiter...

Wo war die fröhliche Unbeschwertheit hin, die sie sonst immer empfand, wenn sie mit dem Grünen sprach? Sogar das hatten sie kaputt gemacht.
Ein weiterer Punkt auf einer langen Liste von Dingen, für die sie die Schule und ihre Lehrer jetzt schon hasste.
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Nightwing
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Re: Drakostrana - Ein Land der Drachenreiter

Beitrag von Nightwing »

Gähnend stellte sie sich auf und schüttelte sich wie en nasser Hund um die restliche Müdigkeit loszuwerden. Schattenflügel sah noch einmal kurz zu Rianna. Vielleicht wird sie es verstehen wenn sie älter ist, dachte sie.
Weiter wollte sie sich jetzt nicht damit auseinandersetzten, was ihr Magenknurren nur noch bestätigte. Die letzte Mahlzeit lag wohl mehre Tage zurück. Vielleicht konnte sie die Reste der Angreifer....Diesen Gedanken verwarf sie schnell wieder.
Für einen wilden Drachen mochte Menschenfleisch ,ja keinen großen unterschied zu Tierfleisch machen, doch die Zweibeiner würden sicherlich nicht so reagieren. Natürlich würde sie Zweibeiner Niemals nur so töten. Kurzerhand entschloss sie sich dann, dass essen zu verschieben und Damon und Irina zu folgen
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Yosemite
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Re: Drakostrana - Ein Land der Drachenreiter

Beitrag von Yosemite »

Sturmschwinge wartete, bis Rianna aufgesessen war, dann schwang er sich in die Luft. Er schlug die Himmelsrichtung ein, der sie gestern bereits gefolgt waren, und flog schon einmal vor, die Ruhe des Alleinseins auch nur für die paar Minuten zu genießend. Schließlich wandte er sich an Rianna. >Es ist schon merkwürdig, plötzlich mit so vielen anderen Drachen zusammen zu sein. Monatelang haben wir gar keinen gesehen und nun reisen wir mit drei anderen zusammen. Ich muß mich erst an so viel Gesellschaft gewöhnen. Die anderen Zweibeiner in dem Dorf... na ja, das war schon etwas anderes. Die kannten Drachen ja nur aus Erzählungen.<
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Lucerias
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Re: Drakostrana - Ein Land der Drachenreiter

Beitrag von Lucerias »

>Und Spitzohren wie mich aus eigener, unangenehmer Erfahrung. Und aus Schauergeschichten.< Rianna musste unweigerlich an ihre erstmalige Ankunft im Dorf zurückdenken. Wie sie beinah von diesem Kerl mit der Armbrust erschossen worden wäre. Und wie schnell sich das doch dann wieder geändert hatte. Was ein bisschen Zeit und gegenseitiges Verständnis nicht alles ändern konnten. Was ein paar Leute, die gegen den Strom schwimmen, nicht alles ändern können.
Aber sowas war hier ja nicht erwünscht. Erst schießen, dann fragen. So lief es ja überall... Irgendwie...

>Naja... ich hoffe ja, dass wir uns nicht allzu lange an deren Gesellschaft „erfreuen“ müssen.< Die Art wie sie das Wort betonte, verriet deutlich wie schlecht ihre Meinung über die 'Alten Hasen' war. Wie sollte das werden, wenn sie mit DENEN auf engstem Raum 24 Stunden am Tag eingesperrt sein musste, um sich auch noch irgendwelche Belehrungen anzuhören? Es würde äußerst anstrengend werden, für beide Seiten...
>Mir hat schon gereicht, was die mir gestern alle eintrichtern wollten.<
Jetzt, da sie ein gutes Stück Abstand zu ihren Sklaventreibern hatten, fühlte sich die Halbelfe schon wieder ein gutes Stück besser. Aber leider nur vorrübergehend, wie sie sich ins Gedächtnis rief...

Schließlich fasste sie sich ein Herz und fragte Sturmschwinge, ob er die Geduld aufbringen würde, sich den ganzen Schlamassel von gestern anzuhören. Jetzt, da sie endlich einmal ihre Ruhe hatten, wenn auch nur kurz, wollte Rianna wenigstens ein bisschen von diesem emotionalen Ballast loswerden. Allerdings fürchtete sie sich vor dem Gedanken, durch ihre Ansichten auch vor ihrem schuppigen Gefährten wie ein geistig zurückgebliebener Vollidiot dazustehen...
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Re: Drakostrana - Ein Land der Drachenreiter

Beitrag von Ariguseli »

Ein tief grollendes Brüllen, dessen Echos sich träge durch die Landschaft schleppten, war leise aus der Ferne zu vernehmen. In Richtung des schwachen Lichtscheines, der den neuen Tag ankündigt, kreiste eine schwer wahrzunehmende, scheinbar pulsierende Silhouette über einer fernen Lichtung. Der wage Schatten am erwachenden Firmament wurde schmal und stürzte auf den Boden zu. Rot-gelbe Flammen leckten in den Himmel, als der vermeintliche Schatten, mit schwachen blauviolett und grünlich glitzernden Reflektionen, hinter den Bauwipfeln verschwand. 15-20 Sekunden später quälten sich abermals grollende Echos aus der Ferne durch die Wälder, die eine gespenstige Ruhe hinterließen. Eine von einem schwachen Glimmen begleitete Rauchfahne, schlängelte sich langsam in den erwachenden Tag.
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Yosemite
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Re: Drakostrana - Ein Land der Drachenreiter

Beitrag von Yosemite »

Sturmschwinge hörte sich Riannas Ausführungen geduldig an. Danach schwieg er eine kleine Weile. >Ich respektiere deine Ansichten, aber ehrlich gesagt verstehe ich sie nicht wirklich. Warum sollten wir uns unserer Haut nicht wehren, wenn wir mit dem Ziel, selbst getötet zu werden, angegriffen werden? Ich verstehe auch deine Gedanken um die Familien unserer Gegner, aber haben diese denn nicht versäumt an ihre Familien zu denken, indem sie uns angreifen und vernichten wollen? Daß die Gefahr getötet zu werden sehr groß ist, wenn sie sich auf einen Kampf mit Drachen einlassen, müßte ihnen doch klar sein. Es tut mir leid, wenn ich dich damit enttäusche, aber wenn mich oder gar dich einer dieser Drachenhasser angreifen würde, würde ich nicht zögern, ihn zu töten. Ich denke, du kennst mich gut genug um zu wissen, daß das Töten an sich mir keine Freude bereitet.<

Dann wurde seine Aufmerksamkeit von dem violett-grünen Schatten in der Ferne abgelenkt. Da brach seine jugendliche Neugier durch und überraschend für Rianna änderte er seine Richtung und flog auf die Geschehnisse in der Ferne zu.
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Lucerias
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Re: Drakostrana - Ein Land der Drachenreiter

Beitrag von Lucerias »

Rianna seufzte. Er hatte es auch falsch verstanden. Sie versuchte es nochmal zu erklären.>Natürlich ist mir das klar. Selbstverteidigung ist eine Sache.< Verteidigung, ja. Aber irgendwo hörte das auch auf. >Da werd ich vermutlich auch nicht drum rum kommen, wenn es denn soweit sein sollte.< Deswegen musste sie es aber noch lange nicht gut finden. Oder aufhören zu überlegen, ob ein anderer Weg nicht auch möglich wäre. >Mein Problem, also das was mich gestern wirklich sauer gemacht hat, ist, dass mir diese ganzen Vollidioten da hinten einreden wollen, dass es erstens gut, richtig und vollkommen natürlich ist Leute umzubringen, zweitens dass mir das auch noch Spaß machen soll< Leute, denen das Kämpfen Spaß machte... War Rianna die einzige, die bei dem Gedanken an: 'Hey, was macht ihr so in eurer Freizeit?' 'Wir legen Leute um und zerstören Sachen, macht Spaß!' die Stirn runzeln musste? Innerlich schüttelte sie den Kopf. In was für einem Haufen war sie hier nur gelandet? >und drittens, dass sie mir verbieten wollen, überhaupt daran zu denken, dass es vielleicht auch irgendwie anders gehen könnte.<

Es tat gut, das alles endlich losgeworden zu sein. Sie hoffte sehr, dass das Thema damit fürs erste erledigt war und nicht gleich die nächste Moralpredigt kam, sobald sie in der Schule angekommen waren.


Als Sturmschwinge sich plötzlich drehte, meinte Rianna zu spüren, dass der improvisierte Sattel ein bisschen zur Seite rutschte. Sie fluchte leise. Hoffentlich fiel das Ding jetzt nicht unterwegs auseinander... >Hey, immer mit der Ruhe. Was ist denn da vorne? Was siehst du?< Für ihre eigenen Augen war der Umriss des wilden Drachen zu weit weg. Sie hörte nur das grollende Echo und sah eine Rauchsäule, die sich in der Ferne in die Höhe schlängelte.

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ging es ihr dabei als erstes durch den Kopf. Aber das war natürlich Blödsinn... so viele Zufälle gab es doch gar nicht, oder?
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Re: Drakostrana - Ein Land der Drachenreiter

Beitrag von Yosemite »

Sturmschwinge sandte ihr in Gedanken die Bilder, was er gesehen hatte. Zielstrebig hielt er weiter auf die Stelle zu, an der er den Schemen gesehen hatte. Als sie die Stelle erreichten, an der die Qualmsäule aufstieg, begann er zu kreisen und sah sich an, was dort unten passiert war.
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Re: Drakostrana - Ein Land der Drachenreiter

Beitrag von Ariguseli »

Der Großteil, der zu einer Wagenburg zusammengestellten Holzwagen, die sich halbkreisförmig an das Ufer einer mittelgroßen Sees schmiegten, war umgeworfen, zertrümmert oder brannten. Wimmern und leise Schreie, sowie das panische muhen von Ochsen schallten durch die angrenzenden Wälder. Einige Schreie, umsungen vom platschendem Wasser, rasten angsterfüllt über das Gewässer.
Zwei ledrige, von violetten Stegen durchzogene, grünliche Kuppeln, verbunden von einer blauviolett schimmernden stachelbewehrten Barriere füllten das Zentrum der Wagenburg aus. Der Hals des Drachen, der wie ein Raubvogel über seiner Beute hocke, erhob sich und schlang einen Brocken eines getöteten Ochsen hinunter. Ein wohliges Summen streichelte die Landschaft. Beim öffnen der Augen erspähte er, den am morgendlichen Himmel kreisenden Neuankömmling und fixierte diesen mit schwach violett leuchtenden zu schmalen Schlitzen zusammen gepressten Augen und leicht gebleckten Zähnen. Ein Gefühl des Wiedererkennens, brandete über die beiden Neuankömmlinge hinweg, als der Drache den Reiter wahrnahm. Tief bebendes Grollen, begleitet vom Gefühl der Missstimmung bei seinem Mahl gestört worden zu sein, wälze sich über das Lager, worauf die Panikschreie und das Muhen im Umkreis wieder aufflammten. Der Drache faltete die Flügel zusammen und gab den Blick auf das Lagerzentrum frei, wo einige Aschehaufen mit rauchenden Rüstungsteilen verstreut lagen. Andere Verteidiger des Lagers, klebten regungslos, in einer sehr kalten klebrigen Masse, an den Wänden von Wagen und an einigen Bäumen. Der Drache schüttelte sich, packte seine Beute mit dem Zähnen und lies sich ins Wasser gleiten. Die um Hilfe schreienden ignorierend, tauchte er in die Untiefen des Sees ab.
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Re: Drakostrana - Ein Land der Drachenreiter

Beitrag von Yosemite »

Rianna spürte Verwirrung in Sturmschwinges Geist. >Das war auf jeden Fall ein wilder Drache. Wieso schien er uns wiederzuerkennen? Ich habe keine Ahnung, wer er war.< Jetzt von ungestümer jugendlicher Neugier gepackt flog Sturmschwinge, ohne auf eine Antwort von Rianna zu warten, auf den See hinaus. Er senkte sich bis knapp über die Wasseroberfläche hinab, so daß seine Schwingenspitze bei leichten Richtungsänderungen bereits die Wasseroberfläche durchschnitt und kleine Wellen aufwarf. Mit seinen scharfen Augen durchdrang er das Wasser und versuchte, den anderen Drachen wiederzufinden.
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