Drakostrana - Ein Land der Drachenreiter

Rollenspiele von und mit Drachen in den meisten Haupt- und Nebenrollen

Moderator: Plexsus

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Yosemite
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Re: Drakostrana - Ein Land der Drachenreiter

Beitrag von Yosemite »

Der kleine Drache kam zu Rianna gehoppelt und besieht sich die Beute. Er schnappte sich das Kaninchen mit dem Maul und trug es ein Stück weg. >Lecker Essen<
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Lucerias
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Re: Drakostrana - Ein Land der Drachenreiter

Beitrag von Lucerias »

Auch die nächsten Tage reihten sich derart gleichförmig aneinander, dass es der Halbelfe allmählich schwerfiel, den einen vom anderen zu unterscheiden. Essen suchen, Feuer machen, Lager aufschlagen, dem kleinen Drachen beibringen, was er alles nicht fressen sollte... Die größte Abwechslung dieser Tage war eine Gruppe von elfischen Jägern mit ihren Reithirschen gewesen, denen Rianna und der Drache nur mit Mühe unbemerkt hatten ausweichen können. Um weitere Begegnungen dieser Art zu vermeiden, hatten sie schließlich einen Weg in grob süd-südöstlicher Richtung eingeschlagen, waren aber aufgrund des unwegsamen Geländes nur mit mäßigem Tempo vorangekommen. Zumindest sie selbst hatte damit Probleme, denn ihr schuppiger grüner Freund machte mit seinen Flugübungen gute Fortschritte. Überhaupt hatte sie das Gefühl, dass sie ihm beim Wachsen fast zusehen konnte. Auch die Kommunikation klappte inzwischen besser.

Tage später, Rianna schätzte, dass sie jetzt seit einer knappen Woche unterwegs waren (ausgehend von der Schmutzschicht auf ihrer zerfledderten Kleidung und ihrem allgemein ziemlich verwilderten Äußeren war allerdings auch ein ganzer Monat möglich), erreichten sie schließlich den Ort, der von Anfang an ihr Ziel gewesen war.
Die üblichen Geräusche der Waldes wurden hier von mehreren rauen Stimmen, derben Flüchen und Gelächter unterbrochen. Rianna atmete tief durch. Sie war sich nicht mehr so sicher, ob das eine gute Idee gewesen war. Aber jetzt gab es kein Zurück mehr. Wenn sie nicht alle gleich die Flucht ergreifen, sobald sie mich zu sehen bekommen...
In Gedanken wandte sie sich an den Drachen, weil sie nicht wagte, sich im Vorraus mit ihrer Stimme zu verraten. >Also Kleiner, hör mir genau zu.< Dabei fiel ihr ein, dass sie sich dringend einen Namen für ihn überlegen musste, denn bei seiner Wachstumsgeschwindigkeit würde 'Kleiner' bald nicht mehr zutreffen... >Sei leise und warte in der Nähe. Lass dich nicht sehen. Ich bin mir nicht sicher, was genau passieren wird, wenn ich dort hingehe.<
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Yosemite
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Re: Drakostrana - Ein Land der Drachenreiter

Beitrag von Yosemite »

Der kleine Drache schickte ihr in Gedanken, daß er verstanden hatte und trabte zu einem dichten Unterholz in der Nähe, um sich dort zu verstecken. Er war jetzt doppelt so groß wie am Anfang und sie konnte spüren, daß er die geistige Verbindung nicht ganz löste um mitzubekommen, sollte sie Schwierigkeiten kriegen.
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Lucerias
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Re: Drakostrana - Ein Land der Drachenreiter

Beitrag von Lucerias »

Los. Ich schaff das. Langsam und vorsichtig ging Rianna auf die Quelle der Geräusche zu. Die Leute klangen doch ganz fröhlich. Bestimmt würde es gut gehen. Sie lugte um einen Baum herum und schaffte es, etwa zehn Sekunden lang einen Blick auf das Holzfällerlager vor sich zu werfen, ehe sie vom ersten der Menschen entdeckt wurde. „Wer ist da? Rauskommen, aber sofort!“
Mit erhobenen Händen trat Rianna hinter dem Baum hervor. „Bitte, ich bin...“
Der stämmige Kerl vor ihr fluchte und ein Ausdruck des Entsetzens huschte über sein Gesicht.
„Verdammt noch mal, das ist ne Elfe!“ „Was, ne Elfe?“ „JA! Bist du blind?!“
„Bitte, es wirklich...“
Weiter kam sie nicht, denn einer der anderen drehte sich soeben zu ihr um. Mit einer geladenen Armbrust in der Hand. Rianna erstarrte vor Schreck und wagte es nicht, sich zu rühren.
Der Mann mit der Armbrust starrte sie unschlüssig an und er war scheinbar drauf und dran, seine Waffe zu senken, doch dann mischte sich einer der anderen Holzfäller ein.
„Hallo? Elfe. Da vor dir.“ „Die sieht aber nicht...“ „Hast du sie noch alle? JETZT ERSCHIEß SIE ENDLICH!“
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Yosemite
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Re: Drakostrana - Ein Land der Drachenreiter

Beitrag von Yosemite »

Ein grüner Schatten schoß im Flug zwischen den Bäumen hervor, brüllte furchterregend und stürzte sich sofort auf den Mann mit der Armbrust. Jetzt konnte man auch erkennen, daß es sich um einen Drachen handelte.
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Lucerias
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Re: Drakostrana - Ein Land der Drachenreiter

Beitrag von Lucerias »

Beim Aufprall des Drachen auf dem Holzfäller ging die noch immer auf die Halbelfe gerichtete Armbrust los. Nein, nein nein! Rianna hechtete im letzten Moment zur Seite, rollte sich ab und kam mithilfe des Schwungs sofort wieder auf die Füße. Dort wo sie vor einem Augenblick noch gestanden hatte, war der Bolzen eingeschlagen. Der Mann versuchte den Drachen zu packen und von sich wegzustoßen. >Tu ihm nichts! Schnapp dir nur die Waffe!<

Das Lager geriet in Bewegung. Ach nein! Warum konnte nie etwas nach Plan laufen? Panische Rufe mischten sich mit Fluchen. Die eine Hälfte der Leute bewaffnete sich mit Äxten, Knüppeln und was gerade zur Hand war, der Rest suchte sein Heil in der Flucht. „Los jetzt! Wir müssen ihm helfen!“ Mit wildem Kriegsgeheul stürmte der Kerl mit der Axt voraus, der Rest folgte ihm zögerlich. Bevor sie den Drachen erreichten, hatte sich Rianna ihren Bogen geschnappt, einen Pfeil angelegt und zielte dem Menschen drohend ins Gesicht.
„Denk nicht mal dran!“ fauchte sie wütend. Sie wollte nicht schießen, aber noch weniger konnte sie zulassen, dass ihr Drache zu Schaden kam. "Weg mit der Waffe!"
Stolpernd kam der Menn zum Stehen und starrte zwischen ihr und dem Drachen hin und her.
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Yosemite
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Re: Drakostrana - Ein Land der Drachenreiter

Beitrag von Yosemite »

Der kleine Drache schnappte sich die Armbrust mit dem Maul und zog sie mit einem kraftvollen Ruck aus den Händen des Mannes. Dann schleppte er sie zu Rianna und legte sie ihr zu Füßen. Er sah den Mann mit der Axt drohend an und brüllte nochmals laut, wobei zum ersten Male kleine Rauchwölkchen aus seinen Nüstern stiegen.
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Lucerias
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Re: Drakostrana - Ein Land der Drachenreiter

Beitrag von Lucerias »

„Halt deine Bestie zurück!“
„Leg doch bitte die Axt weg. Ich will nur reden.“
„Ach? Reden nennst du das? Deinen...“ Der Mann hielt kurz inne und schien erst jetzt zu begreifen, was er da vor sich hatte. „deinen Drachen auf unschuldige Leute zu hetzen?“
„Hey, ihr habt zuerst angefangen. Er hat mich nur beschützt.“
„Beschützt. Soso. Was fällt dir überhaupt ein...“
Rianna schwenkte ihren gespannten Bogen ein Stück hin und her, um den Kerl daran zu erinnern, dass sie immer noch auf ihn zielte. „Mir schläft gleich die Hand ein. Können wir nicht die Waffen weglegen und uns ganz friedlich unterhalten? Ich will nicht kämpfen, bitte.“
Inzwischen waren die restlichen Leute ebenfalls nähergekommen und halfen dem Armbrustschützen auf die Beine. Sie wirkten bei weitem nicht so feindselig, sondern eher... neugierig. Oder unsicher. Ihre improvisierten Waffen hatten sie schon wieder beiseite gelegt. Leises Tuscheln war im Hintergrund zu hören. “He, ist das wirklich ein Drache?“ „Was sonst?“ „... aber wie hat das Spitzohr...“ "Drache!" „Wenn ich das meinem Sohn erzähle...!“
„Komm schon Thorek“, erhob einer von ihnen das Wort. „Lass das Spitzohr reden.“
Thorek grollte wie ein wütender Tiger, senkte ganz langsam seine Axt... und schleuderte sie mit einem plötzlichen Ruck seines Arms nach vorne. Sie schwirrte nur knapp über den Kopf des Drachen hinweg und grub sich zwischen ihm und Rianna in den Boden.
„Dann rede verdammt!“
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Yosemite
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Re: Drakostrana - Ein Land der Drachenreiter

Beitrag von Yosemite »

Nachdem die Axt geflogen war, wollte der Drache schon wieder zum Angriff vorschnellen, aber Rianna spürte seine Absicht und konnte ihn im letzten Moment zurückhalten. So legte er die Flügel wieder an und sah den Mann gegenüber, Thorek war wohl sein Name wenn er richtig verstanden hatte, nur mißtrauisch an.
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Lucerias
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Re: Drakostrana - Ein Land der Drachenreiter

Beitrag von Lucerias »

Rianna hängte sich ihren Bogen wieder um und begann zu erzählen. Von ihren Eltern und wie ätzend ihr Leben unter den Elfen gewesen war. Wie sie schließlich die Nase voll gehabt hatte und völlig überstürzt und unvorbereitet aufgebrochen war. Die Geschichte mit dem Drachenei erwähnte sie nur kurz, das schien ihr jetzt nicht wichtig zu sein. Dafür aber die Befürchtung was passieren würde, wenn sie mit einem Drachen in ihrem Elfendorf aufgetaucht wäre. „...niemals akzeptiert hätten, dass ausgerechnet ich von einem Drachen auserwählt worden bin. Die hätten mich kurzerhand abgeschossen, nur um ihren ach so lieb gewonnenen Stolz nicht noch weiter zu kränken.“ Rianna seufzte. Die ganze Geschichte war sehr viel anstrengender gewesen als gedacht. Sie fühlte sich nur noch unendlich müde.
„Und weil ich euch Menschen für vernünftiger hielt, sind wir hierher gekommen. Um um Hilfe zu bitten. Es muss auch nicht lange sein... nur so lange, bis mir etwas anderes einfällt.“

Einige Minuten lang herrschte betretenes Schweigen. Alle starrten sich gegenseitig an. Thorek schnaubte wieder. „Ich glaub ihr kein Wort.“
„Naja, also ich hab noch nie eine so abgerissen aussehende Elfe gesehen. Warum sollte sie uns anlügen?“
„Weil sie ein Spion ist! Was meint ihr wohl, warum wir in letzter Zeit ständig Spuren dieser verfluchten Elfenhirsche in der Gegend finden? Sie wollen nur unsere Schwächen herausfinden, auf einen guten Moment warten... Um uns dann alle umzubringen und sich auch diesen Teil des Waldes wieder einzuverleiben! Sie...“ er richtete seine übergroßen Wurstfinger auf sie. „bringt uns das Verderben!“
„Und du bist paranoid.“ bemerkte ein anderer. „Wenn sie jetzt keine spitzen Ohren hätte, würdest du dich dann auch so anstellen?“
„Sie ist eine ELFE. Das heißt, man kann ihr nicht trauen.“
Einer der anderen Holzfäller kam vorsichtig näher. „Ach, beachte ihn einfach nicht. Wir sind nicht alle so... schlimm... nur misstrauisch. Bis jetzt ist es nie gut gelaufen, wenn wir Kontakt mit Spitzohren... ehm Verzeihung... mit Elfen hatten. Und im Gegensatz zu gewissen anderen,“ ein kurzer Seitenblick zu Thorek, "würde ich jemandem nicht die Hilfe verweigern wenn er sie braucht, nur weil er andere Ohren hat als ich. Ich bin übrigens Lares."
Er wollte Rianna die Hand reichen, warf dann aber einen unsicheren Blick auf den Drachen und zog die Hand wieder zurück.
„Kommt einfach mit ins Dorf. Meine Frau wird sicher gerne für euch kochen.“
Ein Menschendorf? Sowas hatte sie noch nie gesehen. Sie kannte es nur aus Geschichten, die ihre Mutter erzählt hatte...
Der Mann machte sich auf den Weg, blieb aber nach kurzer Zeit stehen und drehte sich um. „Kommt ihr jetzt, oder nicht?“
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Re: Drakostrana - Ein Land der Drachenreiter

Beitrag von Yosemite »

Der andere Mann roch viel angenehmer. Während dieser mit Rianna sprach, ging der Drache ohne Furcht näher und schnüffelte an seiner Stiefelspitze. Dann ging er wieder zur Rianna und blieb neben ihr stehen. Als der freundlich riechende Mann schließlich ein Stück wegging, sandte der Drache Rianna seine Empfindung, daß er lieber mit diesem Mann gehen mochte, als hier zu bleiben bei den anderen.
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Lucerias
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Re: Drakostrana - Ein Land der Drachenreiter

Beitrag von Lucerias »

„Gute Idee“, meinte Rianna nur, sowohl zu dem Drachen als auch zu dem Menschen... wie hieß er noch gleich... Lares? Irgendwie sahen die auch alle gleich aus.
Es war befremdlich für sie, von allen hier als Elfe erkannt zu werden, hatte sie sich doch ihr ganzes Leben lang anhören müssen, sie sähe 'zu sehr nach Mensch aus um dazu zu gehören.' Sie schielte noch einmal zu dem feindseligen Axtschwinger hinüber und zuckte bei seinem tödlich bösen Blick kurz zusammen. Und das muss dann wohl der örtliche Loras sein. Schwarze Schafe gibt es überall.

Während sie dem Holzfäller zu seinem Dorf folgten, warf dieser immer wieder neugierige Blicke auf den Drachen. „Und dein Freund hier... Rianna war doch dein Name, oder?“
„Ja.“
„Ein Drache. Wirklich erstaunlich. Wie heißt er denn?“
Rianna zuckte die Schultern. „Bis jetzt ist mir noch nichts eingefallen.“
„Ah, verstehe. Wir sind übrigens gleich da.“ Die Bäume wichen apprupt einer endlosen freien Fläche. Neben einer umzäunten Wiese mit ein paar Schafen breitete sich dort auch ein viereckiger Fleck von einer sehr seltsamen Art hohen gelben Grases aus. Was war das wohl? Riannas Blick wanderte unbehaglich hin und her und sie rückte etwas näher zu ihrem Drachen. Bei so viel leerer Fläche fühlte sie sich nach wie vor überhaupt nicht wohl.
„Seht ihr? Da drüben...“ Lares deutete mit einer Hand in Richtung Horizont. „Gleich das erste Haus am Wegrand. Ich geh mal vor und kündige euch an. Wenn ihr euch ein bisschen umschauen wollt...“ Rianna blieb leicht verdattert stehen. Was? Das da sollten Häuser sein? Aber die standen ja auf dem Boden... und waren viereckig... Und das da hinten schien sogar aus Stein zu bestehen! Wo waren die Bäume? Gab es hier etwa überhaupt keine? Wie konnten die hier ohne Bäume leben? Wie? Rianna schüttelte den Kopf, fassungslos. Echt verrückt. Und die sagen, Elfen wären seltsam.
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Re: Drakostrana - Ein Land der Drachenreiter

Beitrag von Yosemite »

Der kleine Drache blieb am Waldrand kurz stehen. Er spürte den Wind in den Nüstern, der hier nicht durch Bäume gebremst wurde. Mit einigen Sprüngen machte er eine kurze Wegstrecke über die vor ihm liegende Wiese und erhob sich dann mit kräftigen Flügelschlägen in die Luft. Er entdeckte einen Aufwind über dem Dorfteich und ließ sich in kleinen Kreisen und mit Hilfe von seinen Flügelschlägen höher tragen. Rianna spürte die unbändige Lust des Drachen an der Freiheit des Fliegens. Ihr war fast, als würde ihr Herz von einem freudigen Ereignis überquellen.
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Lucerias
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Re: Drakostrana - Ein Land der Drachenreiter

Beitrag von Lucerias »

Rianna setzte sich ins Gras und schloss die Augen. Gegen so viel überschwängliche Freude war sie machtlos. Und ehrlich gesagt, etwas Aufmunterndes konnte sie nach all dem Ärger auch gut gebrauchen. Im Geiste suchte sie nach ihrem Drachen, fühlte sich in ihn hinein, um wenigstens innerlich mit ihm zu fliegen.
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Re: Drakostrana - Ein Land der Drachenreiter

Beitrag von Yosemite »

Der kleine Drache ließ sie bei sich sein. Sie sah die Welt durch seine Augen aus der Vogelperspektive in der für sie völlig ungewohnten Sichtweise des Drachen. Der Drache stieg immer höher, bis er weit über den Baumwipfeln große Kreise zog.

Plötzlich mischte sich eine andere Empfindung in die Freude. Rianna kannte das Gefühl - es war das fiebernde Verlangen des Jägers, seine Beute zu erlegen. Jetzt jedoch gingen die Dinge zu schnell vor sich, als daß Rianna sie noch durch die Augen des Drachen verfolgen könnte. Dafür war ihr dessen Sichtweise einfach noch zu fremd.

Der Drache hatte die Flügel angelegt und stürzte sich wie ein Adler auf seine Beute. Rianna spürte noch die triumphierende Befriedigung des Raubtieres und empfand den metallischen Geschmack des Blutes im Mund bevor sie aufgeregtes Geschrei von Frauen und lautes Fluchen und Schimpfen von Männern wieder zurück in ihren eigenen Körper katapultierte.

Der Drache saß in der Schafwiese auf einem halbwüchsigen Lamm, das er gerissen hatte. Die Dorfbewohner liefen aufgeregt schreiend herum, die Männer liefen zur Weide während die Schafe in Panik nach einer Seite ausgebrochen waren.
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