Alte Welt, Neue Geheimnisse

Rollenspiele im Genre Jetztzeit

Moderator: Plexsus

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Trelic
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Alte Welt, Neue Geheimnisse

Beitrag von Trelic »

Alina trat gerade auf den Balkon ihres Zuhauses, als sie eine plötzliche Erschütterung spürte. Gerade war sie fertig mit Duschen und hatte sich ein für ihre Verhältnisse einfaches Sommerkleid angezogen und starrte gedankenverloren auf die umliegende Landschaft ihres Lebens. Der große und gepflegte Park erblühte unter der Fachkundigen Pflege des Gärtners und sie sog die frische Luft ein. Obwohl sie nahe der Stadt wohnten, war die Luft klar und rein, anders als draußen auf den Straßen ihrer Heimat.
Ein unangenehmes Gefühl zog sich durch ihre Glieder. Zuerst war es nur ein unangenehmes Kribbeln. Irritiert starrte sie auf ihre Haut. Aber da war nichts. Würde sie verrückt? Oder bekam sie Epilepsie oder sowas ähnliches. Langsam spürte sie die Angst in sich aufsteigen. Sie sah ein paar Angestellte ihren Aufgaben nachgehen und durch den Garten hasten, diesen schien es doch auch nicht schlecht zu gehen.
Langsam bekam sie Panik, als sich das unangenehme Gefühl plötzlich verstärkte und ihre Haut von innen zu Brennen anfing. Sie begann an ihrer Haut zu reiben und zu kratzen, doch das Gefühl würde nicht weniger.
Eilig rannte sie unter Schmerzen wieder in ihr Zimmer und sprang angezogen unter die Dusche. Das Kalte Wasser, welches von oben auf sie fiel, besserte ihre Situation nur für ein paar Sekunden. Selbst als ein eisiger Regen auf sie einprasste, wurde es nicht besser, doch sie begann zu bibbern.
Was?..... Wieso wird es nicht besser? Wieso hört das nicht auf?
Entsetzt brach sie in der Dusche zusammen, schlag die Arme um ihren Körper und begann zu weinen, während die Schmerzschübe immer schimmer wurden.
Dann plötzlich, als sie gerade dachte, sie würde sterben, hörte es auf. Einfach so.

Irritiert starrte sie auf ihre Hände, sah ihren Körper neu an. Nein, nichts- Sie sah aus wie immer. Nur sie fühlte sich anders. Besser... Lebendiger.
Als die Kälte durch sie hindurch kroch, stellte sie die Dusche warm, und zog sich danach um. Neugierig geworden ging sie nach unten. Nichts hatte sich verändert. Alles war so normal wie immer. Ohne sich genauer um die menschen um sie herum zu kümmern trat Alina in den Stall, der etwas abseits stand und ging zu ihrem liebsten Pferd. Die Schimmelstute begrüßte sie wie immer freudig und sie sattelte ihr Pferd um auszureiten. Mit ihrem Typischen Kleid fiel sie inwzischen im Gelände ihrere Eltern nicht mehr auf, als sie ihr Pferd in die Natur lenkte.

Das Anwesen verließ sie ohne zurückzublicken. Irgendwas hatte sich in ihr verändert, das spürte sie deutlich. Doch sie konnte es nicht benennen. Es zog sie in die Freiheit, und ihre sonst so unruhige und ungestüme Begleiterin war nun ruhig und brav, als sich ihr Weg tiefer in die Stadt führte. Warum wusste sie nicht genau. Und auch was passiert war konnte sie nicht sagen.
Erst im Schaufenster eines Elektronikmarktes sah sie die Aktuellen Nachrichten. Vor kurzem sei etwas auf die Erde gestürzt, aber mehr wüsste man noch nicht.
Komisch. Ob das zusammenhängt? Ihre Gedanken kreisten um die Nachricht, aber sie glaubte einfach nicht daran.
Langsam verließ Alina das Edle Viertel ihres Zuhauses und ritt einen großen Park am Stadtrand. Normalerweise hielt sie sich dort nicht auf,
aber sie hatte plötzlich so viel Energie, und wollte sie unbedingt loswerden. Irgendwie wollte sie Freiheit spüren, als sie ihrem Drang nachgab.
Im Park angekommen band sie ihr Pferd an einen Baum fest und setzte sich neben ihr ins Gras und genoss den Kühlen Wind, während sie wartete. Auf was wusste sie nicht. Und ob sie es heute finden wurde wusste sie noch weniger.
Zuletzt geändert von Trelic am 3. Apr 2015 21:32, insgesamt 1-mal geändert.
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Lucerias
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Re: Alte Welt, Neue Geheimnisse

Beitrag von Lucerias »

Sam spitzte mit wachsamen Augen in Richtung der viel befahrenen Straße. Menschen, die nur mit ihrem eigenen Kram beschäftigt waren. Keiner beachtete die junge Frau mit den abgerissenen Klamotten, die sich in der dunklen Gasse hinter einen Müllcontainer duckte. Nachdem sich auch der letzte Fußgänger vom Bürgersteig verzogen hatte, ohne sie eines Blickes zu würdigen, wanderte ihr Blick die schmutzige, müllbedeckte Gasse hinunter. Ein leichtes Kopfnicken und vor ihr wurde es lebendig. Mehrere runtergekommene Gestalten wurden im Schatten sichtbar, huschten flink hinüber zu dem angrenzenden Gebäude. Sam sah, wie einer ihrer Kollegen mit geübten Bewegungen einen Schraubenzieher in einen Fensterrahmen rammte. Ein paar Hebelbewegungen später und das Fenster war offen. Nacheinander huschte der Rest hinein.
Kaum waren alle drin, blitzte etwas helles über den Häusern auf, dicht gefolgt von einer leichten Erschütterung des Bodens. Bevor sich Sam darüber wundern konnte, brannten ihr plötzlich die Augen, als hätte sie minutenlang nicht geblinzelt. Der Lärm der Straße war mit einem Schlag viel lauter geworden, sehr viel lauter. Die Geräusche steigerten sich innerhalb von Sekunden auf die Lautstärke eines startenden Flugzeugs, das nur ein paar Zentimeter neben ihr war. Sam ächzte leise, sank an dem Müllcontainer auf die Knie und presste sich die Hände so fest auf die Ohren wie sie konnte. Erfolglos. Verdammt noch mal.... was ist das? Zähneknirschend zwang sie sich dazu, die Augen wieder zu öffnen. Es war ihr Job, Schmiere zu stehen und sie konnte sich keine Fehler leisten! Als sie blinzelte, brannte das Licht in ihren Augen. Die Gasse hatte sich verändert, schien jetzt taghell erleuchtet zu sein. Draußen auf der Straße strahlte es dagegen beinah so heftig, als würde sie direkt in die Sonne schauen. Kurz geblendet und orientierungslos stolperte sie tiefer in die Gasse, ging in die Knie und schloss die Augen, während ihr das bunte Nachbild des Straßenzugs fröhlich vor den Augen hin und her tanzte.
Lärm, brennendes Feuer in den Augen... und jetzt kam auch noch ein brummender Schädel dazu wie am Tag direkt nach einem Saufgelage. Es hämmerte wie verrückt. Sam zischte eine Fluch und krachte seitlich gegen die nächste Wand, unfähig sich weiter auf den Beinen zu halten.
Inmitten von Straßendreck und Müll zusammengekauert, zuckte sie vor Schmerzen und ihr war speiübel. Was zur Hölle war mit ihr los?

Wie lang sie dalag wusste sie nicht. Jemand stupste sie an. „Hey! Trouble?“ Als sie nicht reagierte, rüttelte dieser jemand äußerst unsanft an ihrer Schulter. „Alles klar? Hey, was ist mit dir?“
„Schrei nicht so...“ ächzte sie mühsam und blinzelte vorsichtig. Die unsägliche Helligkeit war verschwunden und das Dröhnen in ihrem Schädel ließ wieder nach. Auch der Lärm von der Straße näherte sich wieder dem Normalmaß, nicht ganz, aber immerhin. „Was...“ setzte sie an. Die leicht verschwommenen Umrisse von ihr nahmen die Konturen eines Bandenmitglieds an.
„Komm schon, wir müssen weg!“ Er ergriff ihre Hand und zog sie ziemlich unsanft auf die Füße.
„Ja...“ meinte sie nur verdattert und befahl ihren Füßen, zu gehorchen. Ihr Kollege packte sie kopfschüttelnd an der Hand und zerrte sie hinter sich her, bis sie das Tempo selbst wieder halten konnte.

Was war da mit ihr passiert? War das irgend ne Seuche die sie sich eingefangen hatte, oder was schlimmeres? Vielleicht war sie auch grade am Abkratzen und wusste es nur noch nicht, weil sich keiner traute, ihr das zu sagen...

Ihr fiel es schwer, einen klaren Gedanken zu fassen oder sich auch nur auf den Weg zu ihrem Versteck zu konzentrieren. In ihr tobte ein Strudel aus wirren, zusammenhanglosen Gedankenfetzen. Nach einer Weile wurde ihr Kollege langsamer und ging mit einem besorgen Blick neben ihr her. „Jetzt sag mal...“ begann er, wobei ihr der überfürsorgliche Blick schon fast peinlich war. „Du warst vorhin so blass wie ne Leiche... was war mit dir? Alles klar?“
Gute Frage. „Ich hab keine Ahnung...“ gestand sie ehrlich. „Aber es geht schon... brauche wohl einfach ne Pause.“
Ein zustimmendes Nicken und ein skeptischer Blick. „Ja, mach das. Wir waren ganz gut heute, das wird ne Weile reichen.“
Immerhin etwas.

Das alte Lagerhaus tauchte am Ende der Straße auf. Sam blieb stehen, lehnte sich gegen die Wand und versuchte sich zu sammeln. Was in aller Welt war da nur mit ihr passiert?
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Trelic
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Re: Alte Welt, Neue Geheimnisse

Beitrag von Trelic »

Alina strich allein durch den großen Park ihrer Heimatstadt. Die anderen Menschen ignorierte das Mädchen. Sie sah nichts, als sie ging, wohin ihre Füße sie trugen. Die Gedanken stürmten auf sie ein. Wahllos sah sie Bilder vor ihrem Innerein Auge. Bilder von sich. Die Schule, das Internat, die anderen Schüler, zogen nur so an ihr vorbei. Bei diesen Erinnerungen musste sie lächeln. So schön war die Zeit gewesen. Jetzt, kurz vor ihrer Volljährigkeit, wurde so viel von ihr Erwartet. Sie, die reiche Erbin und einzige Tochter. So viel Zeit war ihr dadurch gestohlen worden. Jeder sah in ihr nur das reiche, verwöhnte Gör, welche mit den besten und teuersten Sachen herumlief. Immer bekam sie alles geschenkt. Ob den Leuten bewusst war, was sie von dieser tollen reichen Welt hatte? Irgendwann kam sie wieder zu ihrer Stute zurück und lehnte sich an einen nahen Baum, wo sie weiter in ihren Gedanken versank. Ein stetig sanftes Pulsieren unter ihrer Haut begleitete sie, war jedoch nicht unangenehm.
Schon als kleines Kind wurde ihr beigebracht, still zu sitzen und sich höflich zu verhalten. Oft war sie als vorzeigekleine bei Geschäftsessen dabei gewesen. Wie oft sie andere Kinder draußen beneidet hatte, welche frei über ihre Freizeit verfügen konnten, die Spielten und Freunde hatten und einfach sie selbst sein konnten. Nie hatte sie als Kleine gespielt, sich aufgeschürft, Kleidung zerrissen, weil es einfach so passiert war. Nein, sie durfte nur lernen, Lesen, Schreiben, Sprachen. Etikette. Ihre Eltern führten einen Weltweit erfolgreichen Konzern, den sie später übernehmen würde. Nur darauf war sie erzogen worden.
Einzig ihre Liebe zur Natur durfte sie in ihrer begrenzten Freizeit ausleben. Bogenschießen oder ihre Stute, mit der sie viel Zeit verbrachte, waren ihre engsten Freunde. Und der reinrassige Australien Shepard, den sie zum 14. Geburtstag geschenkt bekommen hatte.
Inzwischen war sie in der Firma ihrer Eltern tätig und lernte neben ihrem Studium aus der Praxis, wie viele andere ihrer Mitschüler auch. Privatschule, eben. Mit den Jahren hatte sie verstanden, warum es so war. Wie groß der Gesellschaftliche Druck war, welche auf ihren Eltern lastete.
Wieder spürte sie die sanfte Strömung, welche durch ihren Körper zog. Wie Wasser in einem Fluss,schoss ihr der Gedanke durch den Kopf. Doch anders als vorher, als sie dachte von innen Heraus zu verbrennen, war es jetzt etwas natürliches... irgendwie kam es ihr... ursprünglich vor. Normal. Als sei sie endlich "Ganz".
Es hatte eine sehr beruhigende Wirkung auf sie und der Drang von vorhin ebbte ab.
Als es schließlich dunkel und kühl würde. wandte sie sich ab und ritt heim.

Schnell vergingen die Gedanken an den schrecklichen Mittag, als sie zusammengebrochen im Bad gesessen war und sich am liebsten die Haut abziehen wollte. Zurück blieb nur die ruhige Strömung, die ihr die letzten Tage viel innere Ruhe gebracht hatte. Pflichtbewusst, wie sie Erzogen war, ließ sie sich nichts anmerken, ging ihrer Arbeit und ihrem Studium nach, wie sie es gelernt hatte. Da sie aktuell Ferien hatte, verbrachte sie ihre Zeit zuhause. Ihre Rastlosigkeit ließ sie in dieser Zeit nicht los. Sie fühlte sich, als ob sie krank wurde. Nur wusste sie nicht welche Krankheit, denn laut der Ärzte war sie komplett gesund. Sie hatte das untersuchen lassen.
Die Nachricht über einen seltsamen Einschlag wurde daweil in den Medien heiß diskutiert. Die Forscher fanden anscheinend keine Spuren zu dem Was und Warum. Eigenartig. Mit der ganzen Technik müsste sich doch leicht was finden lassen. Ob es etwas mit ihren Problemen zu tun hatte? Vermuten würde sie es auf jeden Fall.

Die Zeit in der Natur, ohne eingesperrt in ihrem Luxusdomizil oder in der Firma ihrer Eltern genoss sie sehr. Alina begann, sich zu verändern. Zuerst dachte sie, sie halluziniere, doch dann stellte sie fest, dass sie abgestorbene Äste wieder sprießen lassen konnte, oder Blumen, welche erst in einigen Monaten blühen würden, sofort sprießen lassen konnte. Dennoch laugte es sie wahnsinnig aus, und der Vogel, welcher abgestürzt war und den sie nicht sterben lassen wollte, war vor lauter vitalität gegen den nächsten Baum geflogen und dann in schlangenlinien abgezogen.

Nach diesem Vorfall beschloss sie herauszufinden, ob es andere gab, die auch seid diesem Ereignis besonders waren. Immerhin hab es keine Magie, also war das was besonderes. Ob es andere wie sie gab? Die das selbe konnten oder was anderes? Genug Geschichten dazu hatte sie jedenfalls gelesen und gesehen. In vielen Büchern und Filmen gab es sowas. Wieso auch nicht hier?
Fertig in einem einfachen schwarzen Kleid gekleidet, immerhin war es Sommer, ließ sie sich von ihrem Fahrer in die Stadt fahren, wo sie ziellos umherstreifte. Nur wie fand man solche Menschen? In der Geschichte war das immer so verdammt einfach, aber wie funktionierte das in der Realität.
Etwas verwirrt bummelte sie durch eine belebte Einkaufsstraße, die sie sonst meiden würde, weil es zu viel "normale" Leute gab. Ihre Eltern würden sie sowieso bestrafen, weil sie sich hier aufhielt.
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Lucerias
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Re: Alte Welt, Neue Geheimnisse

Beitrag von Lucerias »

Die allgemeine Feierlaune im Versteck lenkte Sam schon bald von den Ereignissen des Tages ab. Ein paar Kollegen hatten was zu Essen und zu Trinken organisiert, was wollte sie mehr? Seit zwei Wochen war es das erste Mal, dass sie tatsächlich satt war. Da konnte ihr so ein kleiner geistiger Aussetzer wirklich gestohlen bleiben! Naja... und dass sie mittlerweile auch etwas angetrunken war, schadete wohl auch nicht.

Bis zum nächsten Tag fühlte sie sich beinah wieder normal. Doch dann kamen, neben den Kopfschmerzen, auch langsam einige Dinge zum Vorschein, die einfach... seltsam waren. Ihr Versteck, dieser runtergekommene Rest eines Lagerhauses zum Beispiel. Wenn sie nicht mit Sicherheit wusste, dass es in diesem Gemäuer seit 15 Jahren keinen Strom mehr gab, dann hätte sie schwören können, alle dunklen Ecken wären auf einmal beleuchtet. Nicht mit normalen Licht sondern... anders. Ein bisschen so, als würde sie durch ein Nachtsichtgerät schauen. Weniger Farben, dafür aber deutliche Umrisse. Dafür musste sie nur ein bisschen länger hinschauen, sich ein bisschen konzentrieren, und schon schien die betreffende Stelle heller zu werden. Sie entdeckte den Schmutz an Ecken, in denen sie sonst kaum die Hand vor Augen sehen konnte. Seltsam.
Noch seltsamer – und unangenehmer – war dagegen die plötzliche Blindheit ihrer Mitbewohner. Mal ehrlich, was war auf einmal in die gefahren? Das ganze Lager war erleuchtet und trotzdem rannte ständig irgendjemand in sie hinein. Jedesmal kam neben einem ehrlich erschrockenen Blick etwas wie 'hab dich gar nicht gesehen' oder 'wo kommst du jetzt auf einmal her?' „Mach die Augen auf du Blindgänger“ hatte sie letztes Mal zurückgebrüllt. Das machten die doch alle absichtlich. Nur wieso konnte sich Sam nicht erklären.

Sie hatte später aus einem Kiosk eine Zeitung mitgehen lassen. Neben der Meldung über einen Wohnungseinbruch bei dem die Polizei nach Zeugen suchte, und über den Sam vielsagend schmunzeln musste, war dort ein Bericht über einen „unbekannten Himmelskörper“, eine Art Meteorit vermutlich, der in der Nähe eingeschlagen sein sollte. Die Wissenschaftler schienen aber nicht in der Lage zu sein, an der entsprechenden einen Gesteinsbrocken oder auch nur einen Einschlagskrater zu finden. Klang auch ziemlich verrückt. Zeitlich passte das etwa mit dieser Erschütterung von gestern Nachmittag zusammen. Gleich darauf hatte Sam diesen „Anfall“ gehabt. Hing das vielleicht irgendwie zusammen?
Ach Blödsinn. Einfach nur ein dummer Zufall, mehr nicht.

Die nächsten Zeit verbrachte sie hauptsächlich im Versteck. Grübelnd. So langsam war sie davon überzeugt, endgültig den Verstand zu verlieren. Auf einmal zog es sie hinüber in die Schatten. Noch mehr als sonst, wenn sie nur eine Diebin war, die sich mal wieder ungesehen aus dem Staub machen musste. Es war fast, als übe die (nicht mehr ganz so dunkle) Dunkelheit eine plötzliche Faszination auf sie aus. Es war doch sicher kein gutes Zeichen, wenn man auf einmal gerne durch die Finsternis kroch... Sam sträubte sich mit allen Mitteln dagegen und hielt sich ganz bewusst von dunklen Ecken fern wann immer es sie wieder dorthin zog, in der Hoffnung ihren fortschreitenden „Wahnsinn“ auf diese Art in den Griff zu kriegen.

Wahnvorstellungen hatte sie jedenfalls auch. Am Abend hatte sich unter ihrem Blick eine leere Coladose von ganz allein zusammengebeult und war gegen die nächste Wand geflogen.
Einbildung, pure Einbildung. Konnte gar nichts anderes sein.
Einbildung, oder eine Krankheit. Ein Hirnschaden. Oder schlimmeres.

Sam vermied es, mit irgendjemandem über die Ereignisse zu sprechen. Sie machte weiter wie bisher, völlig unbeteiligt. Die würde sie doch glatt wegsperren, weil sie sie für irre hielten.
Zurecht, vermutlich.


An diesem Tag zog es sie aus ihrem heruntergekommenen Viertel hinaus in die Innenstadt. Grimmig schweigend wanderte sie eine Einkaufsstraße entlang. Normalerweise kamen sie an solche Orte immer zu Zweit – altbekannte Taschendieb-Taktik, einer lenkte ab, der andere schlug zu. Nur seit seit sie heute morgen schon wieder eine harte Bekanntschaft mit einem ihrer Bandengenossen machen durfte, wieder mit dem üblichen 'Oh sorry, hab dich gar nicht gesehen' als anschließende Entschuldigung, reichte es ihr erst mal mit Gesellschaft. War die ganze Welt eigentlich verrückt geworden? Oder lag das nur an ihr?

Die Hände in den Jackentaschen vergraben und den Blick gesenkt, schlurfte sie den Weg entlang. Den Leuten brauchte sie meistens gar nicht extra ausweichen. Die taten das schon von ganz allein, weil ihnen diese schmuddelige Teenagerin wohl nicht ganz geheuer war. Als ob ein bisschen Schmutz und eingerissene Kleidung je jemandem geschadet hätte... Naja, dann gab es noch die andern, die so sehr mit ihrem eigenen Kram beschäftigt waren, dass sie die Umwelt gar nicht wahrnahmen. Dauergestresste Geschäftsleute, oder auch hier und da ein paar Gleichaltrige „Handyzombies“, deren ganze Welt nur aus dem Display eines Smartphones bestand, an dem sie wie die Verrückten herumwischten. Denen musste sie ausweichen, weil die sie ohne es zu merken über den Haufen rennen würden. Innerlich schüttelte Sam den Kopf und kickte mit leisem Schnauben ein Stück Müll weg, das vor ihr auf dem Weg lag. Diese Anblicke trösteten sie immer wieder darüber hinweg, wenn es mal wieder richtig hart auf der Straße wurde. Die Leute in ihrer Welt mochten nicht viel haben, weder Geld noch Essen noch sonst etwas, aber unter ihnen gab es noch echten Zusammenhalt. Nachbarn waren nicht nur Leute, die zufällig nebeneinander wohnten. Nein, gerade die, die wenig hatten, denen man es am wenigsten zutrauen würde, die hielten zusammen und unterstützten einander.
Anders schaffte man es auch nicht.
Sicher mochte es Ausnahmen geben. Diebe und Straßenräuber, oder andere Kriminelle die sich auch nur um sich selbst kümmerten, ohne Rücksicht auf Verluste. Sam hatte schnell gelernt, wem sie trauen konnte und wem nicht – die wenigen die sie zu ihren Freunden zählte, waren auch wirklich Leute, die ihr aus der Patsche helfen würden. Und sie handhabte es genauso. Wenn ihre Freunde Hilfe brauchten war sie zur Stelle.

Auf der anderen „besseren“ Seite fehlte es vielleicht nicht am materiellen, aber dafür dachte jeder nur an sich. Man war nicht äußerlich arm, sondern innerlich. Jeder lebte allein, kümmerte sich nur um seinen eigenen Kram. Geld war das Maß der Dinge. Und der persönliche Vorteil. Sie erinnerte sich noch an das Mietshaus, in dem sie mit ihrer Familie gewohnt hatte. Eine alte Dame, die dort ebenfalls gewohnt hatte war gestorben – und niemand hatte es gemerkt, bis sich eine Woche später ein 'komischer Geruch' im Haus ausgebreitet hatte.

Natürlich gab es auch hier Ausnahmen, ja. Nur die breite Masse, die ihr jeden Tag begegnete, gehörte nicht dazu. Die meisten von ihnen schafften es ja nicht mal, einem obdachlosen Bettler oder einem streunenden Teenager in die Augen zu schauen. Nein, sie rannten einfach weiter, als wäre überhaupt nichts gewesen.

Sie schüttelte nochmals den Kopf. Es war traurig, darüber nachzudenken. Traurig und erbärmlich. In Gedanken versunken streifte sie im Vorbeigehen eine junge Frau in einem schwarzen Kleid. Im selben Moment kroch ein seltsames Kribbeln ihren Arm hoch. Irritiert blieb Sam stehen und warf über die Schulter einen Blick nach hinten. Sehr seltsam. Was war das denn jetzt wieder gewesen?
Die nächste Einbildung?
Anscheinend drehte sie langsam wirklich durch.
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Trelic
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Re: Alte Welt, Neue Geheimnisse

Beitrag von Trelic »

Alina starrte kurz auf ihr Handy, welches gerade eine neue Nachricht anzeigte. Ihre beste Freundin, die sich heute treffen wollte, um Material für die Schule nächste Woche vorzubereiten. Schnell tippte sie ihre Antwort ein. Sie hatte zwar einen großteil der Hausaufgaben schon fertig, aber wieso nicht?
Danach checkte sie noch die Mails. Da sie inzwischen fix in die Firma integriert war, und neben der Schule schon einen eigenen Bereich betreuen musste, stand sie immer in Kontakt mit den Mitarbeitern unter ihr. Wieso das eine 17-Jährige tun musste? Nun weil das Geld nicht auf Bäumen wuchs sondern verdient musste und sie so zumindest etwas Zeit mit ihren Eltern verbringen konnte, die sie seid den 3 Tagen, die sie nun zuhause war, außerhalb der Firma genau Einmal kurz gesehen hatte.
Ihr Blick war ernst, als sie die Einkaufsstraße entlangging und endlich mit dem Bearbeiten der Mails fertig wurde.

Langsam fragte sich Alina, ob sie einfach zu viel Zeit in ihrer Fantasywelt verbracht hatte, die einzige Entspannung in der Schule, wo sie sonst immer nur von anderen Reichen umgeben war, welche mit diesem Reichtum angaben, etwas das Alina absolut dumm fand. Natürlich kleidete sie sich mit schönen und teuren Sachen, aber einfach weil es ihr so am besten gefiel.
Das Kleid bewegte sich sanft bei ihren Schritten, während sie unsicher durch die Einkaufspassage ging. Eindeutig zu viel in Büchern gelebt. Nur in Büchern fand man "einfach so" das Gesuchte. Sie wusste nichtmal, wonach sie eigentlich suchen sollte. Gab es überhaupt andere wie sie? Oder bildete sie sich das immer noch ein? Wonach sollte sie ausschau halten? Nach anderen wohlhabenderen oder nach besonders armen Leuten, oder besonders "eigenartigen" Leuten? Ob Alina den oder die Erkennen würde? Woran erkannte man solche Leute? Sie grübelte, ob man sie wohl erkennen würde? Immerhin trug sie kein Schild wo draufstand "ist vor ein paar Tagen verrückt geworden"

Gerade dachte sie über das Phänomen nach, welches den Krater verursacht hatte. Immerhin gab es genug Hobbyfilme von diesem Ereignis. Wieso also war das ganze dann einfach weg? Wieso fanden die Wissenschaftler und ihre Messgeräte nichts? Sowas konnte sich doch nicht einfach in Luft auflösen. Wobei... genug Filme von genau sowas gabs ja. Wie ein Sci-Fi Film, dachte sie lächelnd. Cool wäre es sicher. Vor allem wieder mehr Spaß haben, etwas Kind sein, etwas das sie schon ewig nicht mehr tun durfte. Gehört sich doch in den Gehobenen Kreisen nicht.
Dann stieß sie mit jemanden zusammen. Das Kribbeln, welches sie durchzuckte, ließ sie innehalten. Das hatte sie sich sicher nur vorgestellt. Irritiert blieb sie stehen und sah das Mädchen an, mit welchem sie zusammengestoßen war. Ob sie es auch gespürt hatte? Noch immer hatte Alina Gänsehaut. Das Mädchen sah einfach aus, ziemlich runtergekommen. Jemand, mit dem sie sich normalerweise nicht abgeben würde. Warum? Einfach weil solche Leute dazu neigten zu stehlen und die Wohlhabenderen auszunutzen.

Mit leicht schiefgelegtem Kopf sah sie ihr gegenüber an. War es das? War auch dieses Mädchen anders? Sie schien etwa in ihrem Alter zu sein. Gerade jetzt sah sie die Unterschiede zwischen den "Schichten", welche es offiziell natürlich nicht mehr gab, ganz genau. Ihre Kleidung, teuer aussehend, sauber und gepflegt traf auf ein heruntergekommendes, dreckiges outfit. Auch das Schmuck unterschied sich deutlich. Alina trug nur kleinere Goldketten, welche ihre Zierliche Figur noch unterstützten, während ihr Gegenüber den rauen, typischen Straßenschmuck vor sich aufwies. Zumindest sah man in Filmen und den Medien allgemein genau sowas. Klischee? auf jeden fall.
Irritiert sah sie ihrem Gegenüber direkt in die Augen. Versuchte herauszufinden, ob nur sie das gespürt hatte. Zumindest war sie auch stehen geblieben? Ein Zeichen? Vielleicht wars Zeit genau das Rauszufinden, und zu hoffen, dafür nicht in der nächsten Irrenanstalt zu landen.
"Hey, hast du das grad auch gespürt?", ihre Stimme klang sanft und fast schüchtern, als sie diese Frage leise stellte. Gespannt wartete sie auf die Antwort ihres Gegenübers.


(sorry... meine werden irgendwie nicht so lang :( )
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Lucerias
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Re: Alte Welt, Neue Geheimnisse

Beitrag von Lucerias »

(Macht doch nichts. Ein Post muss nicht lang sein, um Spaß zu machen. Und meine werden auch wieder kürzer... )

Der fremden Frau nur halb von der Seite zugewandt, musterte Sam sie mit argwöhnischen Blicken und rechnete fest damit, wegen ihrer Unachtsamkeit jeden Moment von dem Handyzombie angeschnauzt zu werden. Zwei gesellschaftliche Welten prallten hier aufeinander. Zarte Babyhaut, echter Goldschmuck - innerlich überschlug Sam im Kopf, wie lange sie und ihre Bande mit dem Geld, das diese Dinger gekostet hätten, über die Runden gekommen wären – ein Kleid von der Sorte, wie sie zu absurden Preisen in den exklusiven Läden der Innenstadt zu sehen waren... Abgehobene Oberschicht. Ein zerbrechliches Mädchen, dessen tagtäglich größtes Probleme sicher nur darin bestand, welches Kleid am besten zu welchen Schuhen passte.

Dagegen Sam auf der anderen Seite, eine Diebin die jeden Tag sehen musste, wo sie blieb. Deren wesentlicher Besitz das war, das sie am Leibe trug. Jemand der nicht in das Weltbild der meisten Leute passte, und deshalb von allen und jeden ignoriert wurde.

Sam rechnete es der Fremden hoch an, dass sie es fertigbrachte ihr in die Augen zu schauen, ohne dass dabei Zeichen der üblichen Arroganz und des Abscheus einer 'Bessergestellten' in Kontakt mit einer 'von denen da unten' in ihrem Gesichtsausdruck zu finden war. Da war sie ganz andere Sachen gewohnt. Nein, die Fremde wirkte beinah... neugierig. War wahrscheinlich das erste Mal, dass sie ihre gehobenen Kreise verließ und mit den Leuten 'an der Front' in Kontakt kam.


Auf die Frage runzelte Sam kurz die Stirn. Ihre Augen waren nach wie vor leicht argwöhnisch zusammengekniffen und sie ignorierte das leichte Prickeln, das noch ihren Arm entlang kroch. 'Auch?' Was hieß hier 'auch'? Also war hier noch jemand, der nicht mehr ganz richtig im Kopf war? Ging das überhaupt? Beruhigend. Dann wäre es in der Anstalt ja immerhin nicht so einsam...
Ach, zur Hölle damit. Vielleicht war ja auch gar nichts weiter dabei und es war nur irgendeine Art 'natürliche Abwehrreaktion' durch den direkten Kontakt zwischen der sozialen Ober- und der Unterschicht...

„Glaub schon, ja“, antwortete sie in einem rauen Tonfall, der recht gut zu ihrem äußeren Eindruck passte. Dabei drehte sie sich auch endlich komplett zu dem Mädchen um.
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Re: Alte Welt, Neue Geheimnisse

Beitrag von Trelic »

Irritiert ließ Alina sich von der Fremden mustern. Die Unterschiede könnten nicht größer sein, und so fühlte sie sich unbehaglich, als sie daran dachte, was die andere über sie Denken würde. Als reiches und verwöhntes Modepüppchen. In all den Jahren sollte es ihr inzwischen egal sein, das wusste sie, aber trotzdem wollte sie diese Vorurteile nicht. Hasse es danach beurteilt zu werden, was sie trug und immer ausgenutzt zu werden.
Aber andererseits, sie selbst sah es doch auch nicht anders. Sicher war dieses Mädchen in irgendeiner Gang und stahl sich durch die Weltgeschichte. Hörte man doch oft genug. Eigentlich sollte sie sofort nach ihren Sachen sehen, aber den Schmuck den sie trug spürte sie, ihr Handy hatte sie in der Hand... nur ihre Geldtasche war nicht sofort kontrollierbar. Aber die Blöße wollte sie sich irgendwie nicht geben. Sofort musste sie bei ihrem Gegenüber daran denken, dass sie sicher eine Taschendiebin war.

Skeptisch kniff sie die Augen zusammen, wie dumm war sie nur gewesen. Natürlich war sie eine Taschendiebin, immerhin war es doch deren Masche andere Leute anzurempeln und ihren Währenddessen ihre Wertsacehen klaute. Wieso hatte sie das nicht sofort bemerkt.
Zwar hielt sich Alina für aufgeschlossen, jedoch kannte sie die Nachrichten, und auch die Geschichten ihrer Mitschüler, als diese, so wie sie nun, ohne Bodyguards umherliefen. Man sah ihnen einfach an, dass sie reich waren, also gab es besonders viel zu klauen. Wie dumm von ihr, vor allem da sie, wenn sie miteinander kämpfen würden, sicher die andere Gewinnen, da machte sie sich keine Illusion.
Hatte sie deshalb des Kribbeln gespürt, weil sie beklaut wurde? Klang eindeutig logisch.

Die Fremde hatte sich inzwischen komplett umgewandt und Alina wurde skeptisch gemustert. Irgendwie passte der Gesichtsausdruck nicht zu ihrer These, aber was wusste sie schon. Normalerweise wäre sie nie so leichtsinnig allein loszustreifen, aber sie war einfach zu durcheinander von den Ereignissen der letzten Zeit, um sich mit jemandem abgeben zu wollen. Vielleicht sollte sie sich in einem der Diskountläden irgendwas billiges kaufen und das anziehen, um hier nicht so aufzufallen.
Die Antwort stimmte sie nachdenklich. Gabs das echt, dass sich noch wer einbildete, sich zu verändern?
"Wann hat das bei dir angefangen?" leicht legte sie den Kopf schieb, sah sie nun neutral an. Immerhin kannte sie nun das Gesicht der vermeintlichen Diebin. Ihr Leibwächter hätte sicher genug möglichkeiten, sie zu stellen, sollte sie Alina blöd kommen.
Inwischen hatte sich das Mädchen wieder mehr beruhigt, als sie auf die Antwort ihres Gegenüber wartete.
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Re: Alte Welt, Neue Geheimnisse

Beitrag von Lucerias »

Alinas Sorge war unbegründet. Alle ihre Sachen befanden sich noch da, wo sie sein sollten. Nicht dass Sam sich eine solche Gelegenheit grundsätzlich entgehen ließ, aber dieses Mal war der Zusammenstoß wirklich ein Versehen gewesen. Nicht mehr, nicht weniger.

Die Veränderung in Alinas Gesichtsausdruck entging Sam nicht. Da war also jemand wieder zur Vernunft gekommen. Hatte sich dran erinnert, welche Art von Person ihr hier gegenüber stand. Fein. Kaum merklich schüttelte Sam den Kopf und unterdrückte ein Schnauben. Ihr war das alles so was von egal. Sie war nicht darauf aus, bei irgendwelchen „Höhergestellten“ einen positiven Eindruck zu hinterlassen, oder sich einzuschleimen. Sie brauchte diese Leute nicht, ebenso wenig wie sie sie brauchten.

Sams Blick war im gleichen Maße kälter geworden, wie der von Alina die Neugier verloren hatte. Bei der Frage huschte aber ein deutlicher Ausdruck der Überraschung über das Gesicht der Diebin. Was? 'Bei mir angefangen'? Also hat sie das auch? Leidet sie auch unter Wahnvorstellungen und ständigem alle-Leute-rennen-in-mich-rein-weil-sie-mich-für-unsichtbar-halten? Sam rang um Fassung. Gerade hatte sie angefangen, all diesen seltsamen Blödsinn wieder zu vergessen, und nun DAS. Das ergab doch keinen Sinn. Reiche Leute hatten doch sowas nicht. Die konnten sich Ärzte leisten... Therapeuten... Seelenklemptner... was auch immer. Da breitete sich doch so ein Hirnschaden gar nicht so weit aus... oder doch?
Nein verdammt. Sam war wirklich am durchdrehen. Das war alles niemals passiert. Das war nur Einbildung. Und ich bin ja nicht wahnsinnig, oder? Nein. Also benimm dich entsprechend!

Mehrere Sekunden vergingen, bis Sam die Sprache wiederfand. Mittlerweile hatte sie erfolgreich ihren bisherigen misstrauisch-feindseligen Gesichtsausdruck wieder aufgesetzt.
„Wann hat was angefangen?“ fragte sie lauernd. Sie stellte sich dumm. Natürlich ahnte sie, worauf die reiche Göre hinauswollte, aber Fakt war, dass Sam diesen Blödsinn nach wie vor nicht wahrhaben wollte. Es war alles niemals passiert. Punkt. Ende. Also auch nicht weiter drüber nachdenken und so schnell wie möglich wieder vergessen. Gras drüber wachsen lassen.

Überhaupt wäre die da ganz sicher die allerletzte Person, der Sam die Geschichte mit ihrem... zeitweiligen Wahnsinn anvertrauen würde.
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Trelic
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Re: Alte Welt, Neue Geheimnisse

Beitrag von Trelic »

Irgendwie war Alina sich gar nicht sicher, ob sie diese Frage überhaupt hätte stellen sollen. Immerhin war das ja mehr als dumm, und einfach nur eine Einbildung von ihr, oder sowas ähnliches, da war sie sich inzwischen immer sicherer.
Irritiert sah sie das Mädchen ihr gegenüber nun an. Was sollte sie nun sagen? Das war einfach dumm, und sowieso, warum sollte sowas überhaupt jemand anderem passieren? Sie hatte in letzter Zeit eindeutig zu viel gelesen.
Nun schüttelte sie nur den Kopf. "Sorry, vergiss es", sagte sie nun ruhig, ohne ihrem Gegenüber nochmals in die Augen zu sehen und wandte sich wieder ab.
Als sie sich ein paar Schritte entfernt hatte, hörte sie plötzlich jemanden laut und panisch rufen, als sie sich gerade umdrehte, schoss ein großer Hund auf sie zu, welcher die Zähne gefletscht hatte und es anscheinend auf einen Artgenossen, welcher gerade hinter ihr vorbei ging, abgesehen wollte.
Stur starrte sie den herannahenden an und versuchte mental einen Befehl zu formulieren und ihn zu schicken. In wie weit das funktionieren konnte wusste Alina nicht, doch sie versuchte es einfach...
Der Hund blieb tatsächlich stehen, gerade als er an ihr vorbei wollte, und sah sie genauso irritiert an wie sie ihn. Keiner der beiden bewegte sich weiter, als sich Alina schließlich bückte und dem Hund die Hand hinhielt, während dieser sie kurz beschnüffelte und dann ebendiese Hand ableckte.
Der Besitzer kam völlig aufgelöst hinzu und sah entsetzt die hockende Alina und den eigenen Hund an, ehe er aufgeregt zu plappern begann, was Alina jedoch nicht hörte.

Ja sie war eindeutig nicht ganz normal... aber nicht weil sie "Übernatürliche fähigkeiten" hatte, sondern weil sie einfach Lebensmüde zu sein schien. Wer stellte sich bitte einem Hund entgegen, der mehr wog als man selbst? Sie schüttelte den Kopf über sich selbst, als sie ein paar der Worte des Besitzers mitbekam "Hat er Ihnen auch wirklich nichts getan, er mag andere Menschen normalerweise nicht und lässt sich von niemandem anfassen..." den Rest blendete sie wieder aus, als sie diesmal bewusst den Kopfschüttelte und sich umwandte um heim zu gehen.
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Lucerias
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Re: Alte Welt, Neue Geheimnisse

Beitrag von Lucerias »

Sam war diesem Riesenköter respektvoll ausgewichen, aber diese reiche Göre schien jedes bisschen Verstand verloren zu haben. Die blieb STEHEN! Das war kein freundlicher Schoßhündchen, sondern ein gottverdammter zähnefletschender Kampfh... Sam blinzelte mehrmals hintereinander, ihr hatte es angesichts dessen, was da passierte, vollkommen die Sprache verschlagen. Was. War. Das. Gewesen? Gut okay, ihr Wissen über Hunde beschränkte sich größtenteils auf die kränklichen, halb verhungerten Straßenköter, die durch ihr Viertel streunten. Aber selbst diese kläglichen Viecher konnten zu wahren Monstern mutieren, wenn sie sauer waren oder man sich zwischen sie und ihr Futter stellte. Genauso musste es bei dem hier auch sein, er hatte jedenfalls ganz so ausgesehen. Noch nie jedoch hatte Sam eine dermaßen plötzliche Persönlichkeitsverwandelung bei einem Hund gesehen, wie gerade eben. Nein. Das war NICHT normal.
Das aufgeregte Geplapper des Besitzers bestätigte sie nochmals in dieser Annahme. Nicht normal. Überhaupt nicht.

Mrs. Dr. Dolittle Jr. wandte sich soeben zum Gehen. Sam sah ihr nach und spürte plötzlich das unbändige Verlangen, über ihre eigenen seltsamen Erfahrungen zu sprechen. Nein, das ist doch Schwachsinn. Lass es. Halt die Klappe. „Hey!“ Tu das Nicht! Du bildest dir das immernoch alles ein!
Klar, aber das da hab ich ganz sicher gesehen... das war keine Einbildung!
Diesmal ignorierte sie ihre innere Stimme und ein leichtes Lächeln stahl sich in ihr Gesicht, wie immer wenn sie kurz davor war, etwas unglaublich dämliches anzustellen. Wie war sie sonst zu ihrem Spitznamen gekommen? Ganz sicher nicht durch Logik und Vernunft...
Sie setzte dem Mädchen nach und hatte es Momente später schon eingeholt.
„Ich weiß was du vorhin gemeint hast...“ begann sie vorsichtig zu erklären. Fürs sich-total-dumm-vorkommen wars jetzt eindeutig zu spät. Naja... und schlimmstenfalls muss ich ihr ja nie wieder über den Weg laufen.„Die letzten Tage sind mir schon ein paar Schräge Sachen passiert... aber sowas wie das grade eben war nicht dabei.“
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Re: Alte Welt, Neue Geheimnisse

Beitrag von Trelic »

Alina ging einfach weiter und vergaß die Begegnung mit dem Straßenmädchen fast, als sie ihre Beine in die RIchtung ihres Fahrers brachte, dem sie gerade eine Nachricht geschicht hatte. Wie immer würde er zuverlässig auf sie warten ohne Fragen zu stellen. Dafür bekam er auch genügend Geld.
Gerade begann ihr Handy zu klingen und sie sah die Nummer eines Abteilungsleiters, als sie eine Hand auf sich spürte.
Kalt drehte sie sich um und starrte das Mädchen einfach nur eisig an, zu viel ging ihr im Kopf herum. Das Ereignis nahm sie mit, verwirrte sie und irgendwie fühlte sie sich komisch.
Nein sie hatte nicht mit dem Hund geredet, wie es gern bei einigen Filmen gezeigt wurde... sie hatte einfach nur intensiv daran gedacht und der Hund hatte es gemacht. Naja zumindestens so in etwa halt.
Sie schüttelte kalt den Kopf, als sie sich losriss und ihr Gegenüber weiter ansah. Ach jetzt auf einmal. dachte sie. War ja so klar. Wobei, es gab immer Neider, die versuchten an irgendwas zu kommen, was sie nicht erreiche konnten, und sich deshalb mit lEuten abgaben, die so waren.
Ihr Handy hatte inzwischen aufgehört zu Läuten, als Alina endlich reagierte. "Ach jetzt plötzlich?", noch immer war sie viel zu aufgewühlt durch das gerade Erlebte, um auch nur annähernd freundlich zu sein.
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Re: Alte Welt, Neue Geheimnisse

Beitrag von Lucerias »

Warum überraschte sie das nicht. Ja, da hast du's. Es war ne blöde Idee. Alle Ehre ihrem Spitznamen. Ja... kommt davon, wenn du nicht auf deine vernünftige Seite hören willst. Andererseits, hatte sie das schon jemals getan? Sam holte Luft für eine giftige Erwiderung, hielt aber im letzten Moment inne und besah eines besseren. Nicht ihre Leute. Oberschicht. Vorsicht. Die bekam so was ganz sicher in den falschen Hals. Fehlte ja noch, dass ihr diese arrogante Tussi deswegen die Hölle heißmachte.
Sam sah sie abschätzig an. Klasse Leistung, Mädel. Und jetzt, hmm? Es war nicht ihr Stil, einfach mittendrin einen Rückzieher zu machen, also sprach sie mit einem Schulterzucken das aus, was sie sich seit ein paar Tagen dachte.
„Tja, wie gern erzählst du wildfremden Leuten, dass du dich selbst für übergeschnappt hältst?“ Innerlich hatte sie schon längst beschlossen, dass dies ihre letzte Begegnung mit diesem Mädchen sein würde, also war ihr das alles relativ egal. Wie viele Möglichkeiten, oder Gründe, gab es, dass sich die beiden nochmal über den Weg laufen würden? Eigentlich keine, wenn man die Größe der Stadt bedachte. Spätestens morgen hatte sie es sicher wieder vergessen. Einfach weitermachen wie bisher... klang nach nem guten Plan.
Ein erneutes Klingeln unterbrach sie. Sam warf einen langen und auffälligen Blick auf Alinas Handy. Wie konnte man sein Leben von so einer Kiste bestimmen lassen? Etwas, das sie nie verstehen würde.
„Ist bestimmt wichtig“, meinte sie nur, rollte mit den Augen und wandte sich zum Gehen, ohne sich noch einmal umzudrehen. Mit geübten Bewegungen schlängelte sie sich durch die Menge der Fußgänger und wich dabei geschickt jeder Kollision aus. Schon bald war sie unter den vielen Menschen verschwunden und unauffällig in eine Seitengasse abgetaucht. Wieder ab Richtung nach Hause... ein bisschen Kontakt mit normalen Leuten war genau das, was sie jetzt brauchte.
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Re: Alte Welt, Neue Geheimnisse

Beitrag von Trelic »

Alina sah das Mädchen nochmals abschätzig an. Doch ihre Worte stimmten sie nachdenklich, denn sie hatte Recht. Und eigentlich war es nicht ihre Art, sich dermaßen aufzuführen. Das ganze war eine echt heikle Sache, und sie sollte ihrem Gefühl mehr vertrauen und nicht immer alles ablehnen, nur weil sie gestresst war. So kamen sie beide definitiv nicht weiter, und sie bewunderte die andere dafür, nun doch den ersten richtigen Schritt gemacht zu haben.
Fluchend rannte sie ihr daraufhin hinterher, und steckte das Handy weg, welches aufhört hatte zu läuten. Sie würde sich später darum kümmern. Das hier war ihr gerade wichtiger, und die Welt ging nicht unter, wenn sie mal einige Minuten nicht erreichbar war.
Irgendwann verlor sie ihr Ziel aus den Augen, als diese in der Menschenmenge verschwand.
Doch innerlich zog sie irgendetwas weiter, und so folgte sie ihrem Gefühl einfach.
Dadurch kehrte sie in die Seitenstraße ein, und sah die andere weiterging.
"Hey, warte mal. Sorry ok?" Ihre Stimme klang kein bisschen außer Atem, obwohl sie durchgehend gelaufen war, denn ihre Kondition war ausreichend trainiert.
Schnell setzte Alina sich wieder in Bewegung und rannte ihr nach, ehe sie sie am Arm packte und sie zwang, sie anzusehen.
"Du verstehst meine Aufgewühltheit sicher, ist immerhin nicht ganz einfach die Letzten Tage. Lass uns das irgendwo besprechen, wo wir keine Zuhörer haben, die uns vielleicht einweisen wollen, ok?" meinte sie nun wieder etwas freundlicher. Auch ihr Gesichtsausdruck hatte sich beruhig, als sie nicht mehr über den Hund von vorhin dachte.
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Re: Alte Welt, Neue Geheimnisse

Beitrag von Lucerias »

„Pfoten weg.“ Diesmal hatte Sams Stimme jegliche Freundlichkeit verloren, im Gegenteil, sie war kalt wie Eis und hatte einen bedrohlichen Unterton angenommen. Ihr Blick bohrte sich in Alinas Augen und sie starrte sie so lange durchdringend an, bis sie ihre Hand wieder zurückzog. Es war nur gut für Alina, dass Sam ihre Stimme schon vorhin erkannt hatte. Sonst hätte die Diebin sie womöglich noch aus Reflex gegen die nächste Wand gerammt. Bei sowas verstand sie keinen Spaß – da wo sie herkam konnten solche Fehler schnell böse enden. Und wenn man sein halbes Leben unter Dieben verbracht hatte, reagierte man auf fremde Berührungen sowieso schon etwas paranoid.

Erst als die andere sie wieder losgelassen hatte, entspannte sich Sam wieder. „Mmm Hmm“, brummte sie zustimmend. Ein ruhiges Plätzchen... ohne Zeugen. Na, hat sie keine Angst, dass ich sie plötzlich niederschlagen und ausrauben könnte? Als ob sie sowas machen würde... Sam zuckte die Schultern. „Klar... dann folg mir mal unauffällig. Ich wüsste da was.“ Unauffällige Orte zu finden war ihr täglich Brot... irgendwie. Sie kannte sich in der Stadt recht gut aus, vor allem in den weniger gut besuchten Ecken. In gemütlichen Tempo ging sie los und linste nur flüchtig nach hinten, ob ihr die andere tatsächlich so viel Vertrauen entgegen brachte, um ihr zu folgen.

Ein paar verwinkelte Seitengassen später befand sich eine einsame Sackgasse, welche Sams Ziel war. Ein guter Ort zum Reden, oder für zwielichtige Geschäfte, je nach Tageszeit. Sofern einen die stinkenden Müllcontainer nicht störten.
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Re: Alte Welt, Neue Geheimnisse

Beitrag von Trelic »

Alina bemerkte die abwehrende Reaktion auf ihre Berührung und spürte die Anspannung, die durch den Körper der anderen Floss. Sofort ließ sie die Hand sinken und sah sie nun vollkommen neutral an. Sie bildete sich erstmal keine sonderlich hohe Meinung, denn gerade wenn sie mehr Platz hatte und so mehr auf ihr Gegenüber achten konnte, wusste die Reiche sich sehr wohl zu wehrten und bot kein leichtes Ziel. Schwieriger war es für sie in der Einkaufsstraße, wo einfach so viel um sie herum geschah, dass sie nicht auf alles achten konnte.
Sie zuckte nur die Schultern und folgte ihr, während sie eine SMS an ihren Fahrer schickte und ihm nun die Adresse schickte, wo sie sich aufhielt, damit er sie schneller abholen konnte, wenn sie hier fertig war.
Die Mail des Abteilungsleiters ließ sie erstmal im Postfach liegen und wandte sich dann wieder der Fremden zu, die sie immer weiter in diese versifften Gassen brachte. Leicht rümpfte sie die Nase durch den Gestank nach Müll und gärung.
"Ich bin übrigens Alina", stellte sie sich mit ihrem Vornamen vor. Ihr Nachname tat für dieses Gespräch nichts zur Sache, und sie hatte auch keine Lust, dass die Fremde mit ihren Räuberfreunden bei ihr einstiegen... auch wenn ihnen das Schwer gelingen würde. Doch sie wollte nichts riskieren.
Angewidert sah sie sich in der Gasse um, als sie anhielten und sah die andere abwartend an. Immer darauf bedacht, dem Dreck hier nicht zu nahe zu kommen und ihre Kleidung unnötig dreckig zu machen, blieb sie ziemlich mittig stehen.
"Ä ja... bei mir hast du ja denk ich gesehn was passiert ist vorhin... und was kannst du? weil du gesagt hast bei dir is es anders?" ihre stimme klang nun ruhiger, als sie die andere Aufmerksam beobachtete, um auf einen eventuellen Kampf vorbereitet zu sein, sollte es dazu kommen...
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